LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 67/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 17.11.2005, 22:42:20


Landtagsabgeordnete(r): Karl Petinger (SPÖ), Franz Schleich (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Ilse Reinprecht (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ)
Fraktion(en): SPÖ
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP), Manfred Wegscheider

Betreff:
Alternative Energien zum regionalen Forschungsziel machen

Der Sektor der alternativen Energien ist nach wie vor ein junger Wirtschaftssektor und birgt enormes Entwicklungspotential. Es ist daher vor dem Hintergrund von Atomstrom-, Öl- und Erdgasimporten notwendig, dieses Entwicklungspotential aktiv zu fördern, indem die Steiermärkische Landesregierung die Weiterentwicklung der alternativen Energien zum zentralen regionalen Forschungsziel erklärt.

Der Steiermark soll es dadurch gelingen, zusätzlich zum enormen Energieanteil aus Wasserkraft mit alternativen, ökologisch nachhaltigen Energien eine zweite kostengünstige und leistungsstarke Energie-Infrastruktur aufzubauen. Mit einem solchen nahezu autarken Energiekonzept in der Steiermark könnte der Strom- und teilweise auch der Heizungssektor weitgehend von Rohstoffpreisschwankungen entkoppelt werden.

Für die Steiermark wäre dies ein beachtlicher Standortfaktor für Wirtschaft und KonsumentInnen. Zusätzlich sollte die Steiermärkische Landesregierung mit Nachdruck bei der Bundesregierung dafür eintreten, dass alle Forschungs- und Entwicklungskapazitäten gebündelt werden und die alternativen Energien zu einem gemeinsamen nationalen Forschungsziel erklärt werden.

Aktuell sind viele alternative Energien noch relativ teuer und können daher mit herkömmlichen Energien nur auf Hochpreisniveau konkurrieren oder sind auf Förderungen angewiesen. Deshalb soll die Weiterentwicklung der alternativen Energien vor allem in Richtung höhere Effizienz und niedrigere Kosten ausgebaut werden. Nur durch solch gezielte Forschung und Entwicklung können sich alternative Energien auf längere Sicht großflächig durchsetzen.

Energie ist ein wesentlicher Bestandteil der Daseinsvorsorge in der Steiermark. Deshalb ist es auch die Aufgabe des Landes eine qualitativ hochwertige und sozial verträgliche Energieversorgung zu ermöglichen. Das klare Ziel bei der Forschung im Bereich der alternativen Energien ist die weitgehende Selbstversorgung des heimischen Energiebedarfs und damit die größere Unabhängigkeit der Steiermark von fossilen Brennstoffen sowie gegenüber enormen Preissteigerungen an den Rohstoffbörsen.

Gewinner dieser Forschungen, Entwicklungen und inländischer Produktionen wären jedenfalls die Steirerinnen und Steirer selbst und die heimische Wirtschaft hinsichtlich kostengünstiger und nachhaltiger Energieversorgung sowie neuer Beschäftigungsbereiche für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert, den Bereich alternative Energien zum regionalen Forschungsziel zu erklären, das darauf abzielt, nachhaltig günstige Energiepreise in der Steiermark zu sichern und den steirischen Energiemarkt durch einen hohen Grad an Selbstversorgung von internationalen Rohstoffabhängigkeiten weitgehend loszulösen sowie
sich bei der Bundesregierung mit Nachdruck dafür einzusetzen, dass alle Forschungs- und Entwicklungskapazitäten gebündelt werden und die alternativen Energien zu einem gemeinsamen nationalen Forschungsziel erklärt werden.


Unterschrift(en):
Karl Petinger (SPÖ), Franz Schleich (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Ilse Reinprecht (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ)