EZ/OZ: 706/1
Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)
eingebracht am 31.08.2006, 14:42:59
Landtagsabgeordnete(r): Walter Kröpfl (SPÖ), Karl Petinger (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Klaus Konrad (SPÖ), Klaus Zenz (SPÖ), Gerald Schmid (SPÖ), Johannes Schwarz (SPÖ), Bernhard Stöhrmann (SPÖ), Siegfried Tromaier (SPÖ), Ewald Persch (SPÖ)
Fraktion(en): SPÖ
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP)
Betreff:
Gerechte Einteilung der Zonen des Steirischen Verkehrsverbundes
Vereinzelt beklagen sich BenützerInnen des Steirischen Verkehrsverbundes darüber, dass sie durch die Tarifzoneneinteilung des Verbundes finanziell benachteiligt seien. Sie begründen dies damit, dass sie von ihrem Wohnort zum Zielort mehr Zonen durchfahren und damit mehr bezahlen müssten, als Fahrgäste von anderen Orten, die in gleicher Entfernung zum selben Zielort wohnen.
2 Beispiele aus der Weststeiermark seien hier angeführt:
Spielfeld und Eibiswald liegen etwa gleich weit von Graz entfernt (Spielfeld knapp unter 50 Staßenkilometer, Eibiswald knapp darüber). Von Spielfeld nach Graz durchfährt man 5 Tarifzonen des Verbundes, die Monatskarte kostet € 80,70. Der Fahrgast aus Eibiswald durchfährt 8 Zonen und bezahlt für seine Monatskarte € 106,30.
Ebenso liegen Leibnitz und Deutschlandsberg etwa gleich weit von Graz entfernt (beide knapp unter 40 Straßenkilometer). von Leibnitz nach Graz hat man aber nur für 4 Zonen € 68,00 monatlich zu bezahlen, während für die 5 von Deutschlandsberg nach Graz zu durchfahrenden Zonen € 80,70 zu entrichten sind.
Tatsache ist zwar, dass aufgrund der Topgrafie in Richtung Weststeiermark mehr Bahnkilometer als in Richtung Süden zurückzulegen sind, aber es wird vielfach als ungerecht empfunden, durch diese topografischen Gegebenheiten finanzielle Nachteile erleiden zu müssen.
Ein als gerecht empfundenes Tarifsystem des öffentlichen Verkehrs ist eine der Voraussetzungen für die Akzeptanz und vermehrte Annahme des Angebotes. Es kann durchaus sein, dass es auch in anderen Regionen der Steiermark ähnlich gelagerte Beispiele für eine als zumindest persönlich ungerecht empfundene Tarifgestaltungen gibt.
Dies sollte im Interesse einer langfristigen gedeihlichen positiven Entwicklung des Steirischen öffentlichen Verkehrs in aller Sachlichkeit einer Überprüfung unterzogen werden.
Es wird daher der
Antrag
gestellt:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert, eine Projektgruppe, bestehend aus Vertretern des Landes, des Verkehrsverbundes und von Interessensvertretungen wie der Arbeiterkammer, einzusetzen. Diese Projektgruppe hat die Aufgabe, zu überprüfen, ob nach objektiven Kriterien feststellbare Ungerechtigkeiten bei der Tarifzonen-Gestaltung betreffend der Distanzen zwischen Abfahrts- und Zielorten unter Berücksichtigung des Ausgleichs topografischer Unterschiede tatsächlich vorhanden sind. Dem Landtag ist über die Ergebnisse bis Ende 2006 zu berichten.
Unterschrift(en):
Walter Kröpfl (SPÖ), Karl Petinger (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Klaus Konrad (SPÖ), Klaus Zenz (SPÖ), Gerald Schmid (SPÖ), Johannes Schwarz (SPÖ), Bernhard Stöhrmann (SPÖ), Siegfried Tromaier (SPÖ), Ewald Persch (SPÖ)