EZ/OZ: 552/1
Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)
eingebracht am 30.05.2006, 15:48:13
Landtagsabgeordnete(r): Ursula Lackner (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ), Detlef Gruber (SPÖ)
Fraktion(en): SPÖ
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Bettina Vollath, Helmut Hirt
Betreff:
Richtlinien für Schulbuffets
Es ist mittlerweile unbestritten, dass sich eine ausgewogene Ernährung - von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter - positiv auf unsere Gesundheit und somit auf unser Wohlbefinden auswirkt. Die persönliche Auffassung darüber, ab wann man sich mit seinem Körpergewicht nicht mehr wohlfühlt, ist sehr unterschiedlich. Unsere Wohlstandsgesellschaft kennt nicht nur das Problem des Übergewichts aus gesundheitlichen Gründen, sondern auch die vielen krankhaften Essstörungen, aus Wunsch, einem bestimmten Schönheitsideal zu entsprechen.
Der überwiegende Teil der durch chronische Über- oder Fehlernährung bedingten sogenannten Zivilisationskrankheiten wird zwar erst im Erwachsenenalter klinisch relevant, die ursächlichen fehlerhaften Ernährungsgewohnheiten bestehen aber meist schon von Kindesalter an.
Vorschulkinder essen zu wenig Gemüse und Fisch, aber auch zu wenig Getreideprodukte. In der Schulzeit bilden sich dann bestimmte Ernährungsgewohnheiten (Vorlieben, Abneigungen gegen Lebensmittel, Weglassen von Mahlzeiten). Das Ernährungsverhalten hat großen Einfluss auf die schulischen Leistungen. Dementsprechend zeigt sich auch bei den 7- bis 9-Jährigen, dass vor allem zu wenig Gemüse, Getreideprodukte und Fisch gegessen wird. Insgesamt lassen sich eine sehr unausgewogene Zusammenstellung der Kost und die Situation feststellen, dass das Ernährungsverhalten der Volksschulkinder bereits dem der Erwachsenen ähnelt (eine für Mitteleuropa typische Erscheinung).
Die Ernährungs- und Gesundheitsaufklärung an den Schulen muss daher unbedingt verstärkt werden. Es reicht aber nicht aus, den Kindern und Jugendlichen das entsprechende Wissen mitzugeben, wenn dann an den Schulbuffets wieder nur hauptsächlich ungesunde Lebensmittel erhältlich sind\; denn auch das Umfeld Schule sollte als Gesamtheit ein Gesundheitsbewusstsein vermitteln.
Der Landesschulrat hat die Möglichkeit, einen Warenkorb für die Schulbuffets vorzugeben, und daher großen Einfluss auf das Nahrungsangebot für SchülerInnen.
Es wird daher der
Antrag
gestellt:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert,
gemeinsam mit den ErnährungsexpertInnen der Fachabteilung für das Gesundheitswesen sowie der Akademie für den Diätdienst und dem ernährungsmedizinischen Beratungsdienst eine Angebotsliste für Schulbuffets nach ernährungsmedizinischen Richtlinien zusammenzustellen (dabei soll auf ein gesundes, aber auch attraktives und preiswertes Angebot geachtet werden\; Angebote aus heimischer Produktion sind so weit als möglich zu bevorzugen) und
dafür Sorge zu tragen, dass der Landesschulrat für Steiermark diese Richtlinien in seine Vergabepraxis in Bezug auf Schulbuffets übernimmt.
Unterschrift(en):
Ursula Lackner (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ), Detlef Gruber (SPÖ)