Ausgehend von den Planungen für ein ÖV-Konzept im oberen Ennstal ist das Schienenangebot auf allen ÖBB-Bahnstrecken der Obersteiermark neu geordnet worden. Es wird ein Zweistunden-Sprintertakt Mürzzuschlag - Bruck/Mur - Liezen - Schladming bzw. Mürzzuschlag - Bruck/Mur - Judenburg - Neumarkt eingerichtet. Dadurch werden dem Kunden umsteigefreie Verbindungen zwischen vier bzw. fünf Bezirkshauptstädten angeboten. Die Salzkammergut-Bahn sowie die Gesäuse-Bahn werden optimal angebunden und nachhaltig gesichert.

Wesentliche Attraktivität gewinnt der Obersteirertakt durch die neue Angebotssystematik (Vertaktung, Flügeln,…), wodurch sich für den Kunden wesentliche Vorteile und Nutzen ergeben, die Angebots-menge selbst erhöht sich nur unwesentlich.

Als Begriff für dieses verbesserte Angebot auf der Schiene in der Obersteiermark wird der Markentitel "Obersteirertakt" gewählt. Der Obersteirertakt soll nicht als Marke neu erfunden werden, sondern als eine regionale Abwandlung des Steirertakts fungieren (ähnlich wie unter dem Segel der DB die einzelnen DB-Regios fahren oder unter dem Dach von SPAR es auch INTERSPAR und EUROSPAR gibt).

In das Gesamtpaket Obersteirertakt ist auch das Projekt Xeismobil (Unteres Ennstal) sowie der 2004 umgestellte und verbesserte Verkehr im Ausseerland argumentativ und in der Außenwirkung in den Obersteirertakt zu integrieren. Zudem wird der Obersteirertakt als Vorstufe einer S-Bahn im obersteirischen Zentralraum (Trofaiach - Leoben - Bruck/Mur - Kapfenberg) gelten.

Mit der Hilfe einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit für die Auftraggeber Land Steiermark (Mitfinancier) und ÖBB (Verkehrsbetreiber) soll das Projekt Obersteirertakt bis zur Umsetzung mit Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 und während der ersten drei Jahre Laufzeit bis Dezember 2009 in den Bereichen Marketing und Öffentlichkeitsarbeit professionell begleitet werden.

Ziele der Marketingarbeiten sind:

- flächendeckende Information über den Obersteirertakt selbst, sein Fahrplanangebot, seine Vorteile,

- Bewusstseinsbildung und Lobbying für den Obersteirertakt und für den öffentlichen Verkehr im Gesamten und

- die Erhöhung der Passagierzahlen in Zug und Bus, wodurch das Angebot nachhaltig gesichert werden soll.

- Schaffung eines klaren, nachvollziehbaren Auftritts unter Berücksichtigung des bestehenden Steirertakt-Auftritts, Schaffung einer eindeutigen Positionierung (Was ist der Obersteirertakt?) in Abstimmung mit den übrigen Marken (ÖBB, Verbundlinie usw.).

- Schaffung eines nachhaltigen Öffentlichkeitsauftritts, der eine breite Bewusstseinsbasis für sämtliche ÖV-Projekte in der Region als auch steiermarkweit schafft (zeitliche Folge: Obersteiermark 2007, Steirertakt Optimierung 2008 bzw. 2009 [wenn Infrastruktur vorhanden], 2010 S-Bahn wo Infrastruktur bzw. Regionalbus Aichfeld, Xeismobil, Saturday Nightline usw.). Mit Einführung des Obersteirertakts sollen auch die laufenden Planungen zu Steirertakt Optimierung bzw. zu Steirertakt S-Bahn bekannt gemacht werden.

- rechtzeitige Vorinformation über den Nutzen des Projekts (Erläuterung der Leitidee, spezielle Maßnahmen bei Gemeinden, wo der Zug nicht mehr hält!, …).

Folgende Kommunikationsstrategien sollen verfolgt werden:

- Lobbying (Schaffung von Netzwerken, Information von Meinungsbildnern vor Ort, Marketing bei Gemeinden, Mitarbeiterinformation bei den Verkehrsunternehmen, lokalen Interessensvertretern, Pendlerorganisationen, Pressearbeit, Medienarbeit,…)

- Erstnutzer taugliche Basisinformation der Kunden (Aufbereiten eines fahrgastfreundlichen Informationssystems für die gesamte Region im Hinblick auf optimale Orientierungsmöglichkeit im ÖV-System (Netzpläne!) und schnelle unkomplizierte Angebotserfassung, Fahrpläne und Liniennetzpläne in alle Haushalte, direkte Kommunikation zum Kunden zur Umsetzung mit Fahrplanwechsel, Abwicklung infrastruktureller Verbesserungen.

- Marketing zum Projektstart (Schnuppertickets, Teaser an Bahnhöfen, in regionalen Medien, Railshows, Imagebroschüre, PR-Aktionen,…)

- Unterstützung des regionalen Ansprechpartners (Anbahnung von Kooperationen mit Gemeinden, Tourismusverbänden, Unterstützung bei Mikromarketing,…)

Über einen Zeitraum von rund 3 Jahren belaufen sich die Kosten für die beschriebenen Marketing-maßnahmen auf insgesamt rund € 1,4 Mio.

Es wird auf den Grundsatzbeschluss der Steiermärkischen Landesregierung vom 13. März 2006 (GZ.: FA18A-12-8/06-9) sowie auf den Landtagsbeschluss Nr. 175 vom 22. Mai 2006, in dem die Realisierung des Obersteirertaktes und die begleitende Marketingkampagne sowie die insgesamt erforderlichen Mittel in der Höhe von € 14,1 Mio. festgelegt wurden, hingewiesen.

Die Zahlungen des Landes für das Jahr 2006 in der voraussichtlichen Höhe von rund € 300.000,00 sind bei der VSt. 1/690304-7420 "Beiträge an den Verkehrsverbund" bedeckt. Für die Finanzierung der Jahre 2007 bis 2009 wird in den Landesvoranschlägen 2007, 2008 und 2009 im Rahmen des jeweils verfügbaren Ressort-Budget-Volumens und somit ohne zusätzliche Mittelbereitstellung entsprechend Vorsorge getroffen.

Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung vom 2. Oktober 2006.

1. Der vorstehende Bericht wird zustimmend zur Kenntnis genommen.

2. Der Steiermärkische Landtag ermächtigt die Fachabteilung 18A, Gesamtverkehr und Projektierung, für die gegenständlichen Marketingmaßnahmen mit der Steirischen Verkehrsverbund GesmbH. eine Vereinbarung in der Höhe von insgesamt € 1,4 Mio. abzuschließen.

3. Die Fachabteilung 18A, Gesamtverkehr und Projektierung, wird ermächtigt, für die beschriebenen Maßnahmen Zahlungen in der Höhe von insgesamt € 1,4 Mio. über einen Zeitraum von rund 3 Jahren zu leisten.

Die Zahlungen des Landes für das Jahr 2006 in der voraussichtlichen Höhe von rund € 300.000,00 sind bei der VSt. 1/690304-7420 "Beiträge an den Verkehrsverbund" bedeckt. Für die Finanzierung der Jahre 2007 bis 2009 wird in den Landesvoranschlägen 2007, 2008 und 2009 im Rahmen des jeweils verfügbaren Ressort-Budget-Volumens und somit ohne zusätzliche Mittelbereitstellung entsprechend Vorsorge getroffen.