Derzeit befinden sich in der Steiermark in 5.500 Lehrbetrieben rund 20.000 Lehrlinge  in Ausbildung. Diese steirischen Gewerbebetriebe leisten einen immens wichtigen Beitrag zur Beschäftigung und Ausbildung junger Menschen. Zudem kommen die Lehrbetriebe zur Gänze für die Lehrlingsentschädigung auf und zwar auch dann, wenn sich der Lehrling nicht im Betrieb befindet, weil er in der Berufsschule unterrichtet wird. Während diesen zwei Monaten pro Lehrjahr hat der Betrieb aber nicht nur die Lehrlingsentschädigung zu leisten, sondern auch sämtliche Lohnnebenkosten zu tragen. 

Um Betrieben die Anstellung von Lehrlingen zu erleichtern und die Kostenbelastung akzeptabel zu gestalten, wäre die Entgeltfortzahlung während der Berufsschulausbildung aus Mitteln des Bundes ein wichtiger Schritt, um die Lehrbetriebe zu entlasten und weiterhin positive Effekte im Lehrstellenangebot zu gewährleisten.

Weiters sind viele Lehrlinge hinsichtlich einer Freifahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht anspruchsberechtigt, da sie während der Zeit der Berufsschulausbildung in einem Internat nächtigen und dieser Ort als Wohnsitz fingiert wird. Aufgrund der Nähe der Internate zu den Berufsschulen ergibt sich daher kein Freifahrtsanspruch. Trotzdem müssen die Lehrlinge zu den Internaten reisen und die diesbezüglichen Kosten selbst tragen. Eine diesbezügliche Übernahme der Kosten durch die öffentliche Hand ist gerechtfertigt, da eine vergleichbare Situation auch für viele andere Schüler, die ebenfalls in Internaten nächtigen, gegeben ist,

Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert, an die Bundesregierung mit dem Ersuchen heranzutreten, dass der Bund für das Entgelt von Lehrlingen während den Berufsschulzeiten aufkommt und die Fahrtspesen zu den Internaten von der öffentlichen Hand übernommen werden.