EZ/OZ: 993/1
Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)
eingebracht am 28.12.2006, 18:51:34
Landtagsabgeordnete(r): Erich Prattes (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ), Karl Petinger (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ), Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Klaus Konrad (SPÖ), Ewald Persch (SPÖ), Siegfried Schrittwieser, Bernhard Stöhrmann (SPÖ), Waltraud Bachmaier-Geltewa (SPÖ)
Fraktion(en): SPÖ
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP)
Betreff:
KundInnenorientierte Anbindung der S-Bahn von Bruck in die weitere Obersteiermark
Die derzeit laufende 2. Ausbaustufe des Steirertakt II "Optimierung" soll ab 2012 als 3. Ausbaustufe in ein "S-Bahn"-System münden. Damit sollen der Osten, Süden und Westen der Steiermark sowie der Norden mit dem Knotenpunkt Bruck in einem, je nach Tageszeit mehr oder weniger dichten Taktverkehr mit der Landeshauptstadt Graz verbunden werden.
In den Hauptverkehrszeiten werden dann die Bezirksstädte Gleisdorf, Feldbach, Fehring, Leibnitz, Spielfeld-Straß, Deutschlandsberg, Voitsberg, Köflach, Frohnleiten und Bruck im 30-Minutentakt mit Graz verbunden sein. Darüber hinaus soll für die Hauptverkehrszeiten ein 15-Minutentakt für die Verbindungen von Gleisdorf, Leibnitz, Lieboch und Frohnleiten nach Graz vorgesehen werden. Bei den Umsteigeknoten soll das Betriebskonzept durch aufeinander abgestimmte Fahrpläne rasche Umsteigezeiten zu Anschlusszügen und -bussen ermöglichen.
Zumindest für den Großraum Graz sowie für die Ost- und Weststeiermark scheint damit ein Grundgerüst einer Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln gelegt. Damit sollte eine Basis geschaffen sein, um einer weiteren Verlagerung zum Individualverkehr entgegegen wirken zu können.
Leider trifft dies für den obersteirischen Raum nur bedingt zu. In den vergangenen Jahren ist das Gegenteil geschehen, die Obersteiermark wurde teilweise in das verkehrspolitische Abseits gestellt. Tagesrandverbindungen wurden gestrichen, Lokalzüge wurden eingestellt und Busverbindungen aufgelassen.
Der jetzt im November 2006 in Kraft gesetzte Obersteirertakt ist ein erster und richtiger Schritt in Richtung einer besseren Versorgung der Obersteiermark mit öffentlichem Verkehr. Bei weiteren Ausbauschritten muss sichergestellt werden, dass die Gemeinden nicht, wie manchmal angedeutet, zu einer unangemessenen Mitfinanzierung herangezogen werden.
Im Zusammenhang mit der Einrichtung des Schnellbahnsystems ab 2012 muss eines sichergestellt werden: Die neuen, raschen und hoffentlich kundInnenfreundlichen Taktverbindungen der zukünftigen S-Bahn dürfen nicht in Bruck enden. Direkte Schnellbahnverbindungen nach Kapfenberg und Mürzzuschlag in Richtung Osten und in Richtung Westen nach Leoben mit einer Weiterführung nach Knittelfeld, Judenburg und einer leistungsfähigen Anbindungen in den Norden der Steiermark haben Priorität und würden die Akzeptanz des Gesamtsystems einer S-Bahn-Steiermark bei der Bevölkerung massiv stärken. Wenn es aus technischen und/oder fahrplanmäßigen Gründen nicht möglich sein sollte, direkte Schnellbahnverbindungen ohne Umsteigenotwendigkeit in diese weiteren obersteirischen Ballungsräume zu führen, muss sichergestellt werden, dass den KundInnen für die weiterführenden Zug- und Busverbindungen eine der S-Bahn vergleichbare Qualität, sowohl was die Vertaktung, die Umsteigemöglichkeiten als auch den Komfort betrifft, angeboten wird.
Nur durch eine noch zu erbringende Garantie für eine dem S-Bahn-Niveau entsprechende Qualität des öffentlichen Verkehrs in der Obersteiermark kann sichergestellt werden, dass die notwendige steiermarkweite Unterstützung für das S-Bahn-Projekt Steiermark vorhanden sein wird und die Akzeptanz für dieses Projekt nicht, wie das infrastrukturelle Ausbaukonzept der S-Bahn, in Bruck endet.
Es wird daher der
Antrag
gestellt:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert,
1. zu prüfen, ob eine über den im vorliegenden S-Bahn-Konzept geplanten Verkehrsknoten Bruck hinausgehende S-Bahn-Verbindung (ohne Umsteigeerfordernisse) möglich ist, die bis zu den Bezirksstädten Kapfenberg und Mürzzuschlag im Osten sowie zumindest Leoben, Knittelfeld und Judenburg im Westen bzw. Norden weiterführt, oder
2. sicherzustellen, dass den KundInnen für von Bruck aus weiterführende Zug- und Busverbindungen eine der S-Bahn entsprechende Qualität bezüglich Vertaktung, Umsteigemöglichkeiten und Komfort angeboten wird, wenn die Umsetzung des 1. Punktes aus technischen und fahrplanmäßigen Gründen nicht möglich sein sollte.
Unterschrift(en):
Erich Prattes (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ), Karl Petinger (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ), Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Klaus Konrad (SPÖ), Ewald Persch (SPÖ), Siegfried Schrittwieser, Bernhard Stöhrmann (SPÖ), Waltraud Bachmaier-Geltewa (SPÖ)