LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


TOP 10

EZ/OZ 1240/5

Schriftlicher Bericht

Ausschuss: Wirtschaft

Betreff:
Tourismus Masterplan.


zu:


EZ/OZ 1240/5

Schriftlicher Bericht

Ausschuss: Wirtschaft

Betreff:
Tourismus Masterplan


zu:


  • 1240/1, Tourismus Masterplan (Selbstständiger Antrag)


Der Ausschuss "Wirtschaft" hat in seinen Sitzungen vom 08.05.2007 und 11.09.2007 über den oben angeführten Gegenstand die Beratungen durchgeführt.

Zum Antrag der SPÖ betreffend Tourismus Masterplan liegt seitens der Landesregierung eine Stellungnahme vor, die folgendes zum Inhalt hat:

"Unmittelbar nach Übernahme des Tourismusressorts beauftragte Erster Landeshauptmann-Stellvertreter Hermann Schützenhöfer die Fachabteilung 12B gemeinsam mit Experten, die Eckpfeiler der künftigen Tourismusentwicklung in Form eines Strategiepapiers zu erarbeiten.

Der so entstandene Leitfaden "Tourismusstrategie Steiermark 2010" basiert auf Befragungen der ÖW-Außenstellen in den für die Steiermark bedeutendsten Märkten, "Mystery Guest Visits" bei Reiseveranstaltern und Reisebüros sowie Angebots-Analysen und Vergleiche mit potentiellen Mitbewerbern bei Reiseveranstaltern und Incomern. Neben steirischen Touristikern aus allen Fachbereichen und -ebenen wurde weiters als externer Berater die Tourismusagentur Zolles &\; Edinger Ges.m.b.H. in den Prozess eingebunden.

Die so gewonnenen Ergebnisse der Markt- und Wettbewerbsentwicklungen sowie der Tourismustrends und -tendenzen bildeten die Grundlage für die Tourismusstrategie, die die Steiermark nunmehr seit dem Jahr 2003 mit den Schwerpunkten
· Wellness &\; Thermen,
· Naturerlebnis &\; Sport,
· Städtetourismus mit Hauptaugenmerk auf Kultur und Kongresse sowie
· Wein &\; Kulinarik konsequent verfolgt.

Unter Berücksichtigung dieser Kernkompetenzen der Steiermark ergaben sich folgende Strategiefelder für den Leitfaden Tourismusstrategie Steiermark 2010, in denen wie beispielhaft aufgeführt bereits zahlreiche Maßnahmen gesetzt wurden:

Marken-Management
- Wiedereinführung des Logos "Steiermark - das grüne Herz Österreichs" als Identifikationsmerkmal unseres Landes.

- Klare nationale und internationale Marktpositionierung der Dachmarke Steiermark "Das grüne Herz Österreichs" basierend auf den vier Kernkompetenzen der Steiermark.

- Erstellung eines Positionierungs- und Strategiepapiers für die Steirische Tourismus GmbH zur gezielten Unterstützung der Erreichung der Tourismusstrategie und der formulierten touristischen Ziele des Landes Steiermark.

Fokussierte Markt-Bearbeitung (Internationalisierung)
- Schaffung vermehrter Fluganbindungen nach Graz durch neue Marketingkooperationen wie etwa Ryanair/Barcelona, Intersky/Berlin bzw. Friedrichshafen oder  TUIfly/Köln-Bonn.

- Cinestyria-Tourismus sorgt dafür, dass die Steiermark durch internationale TV-Produktionen "im Bild" ist.

- Gründung der Steiermark-Touristik, des landesweiten Incoming-Reisebüros, welches die Steiermark mit maßgeschneiderten modularen Angeboten buchbar macht.

- Verstärkung des Themenmanagements, der betrieblichen Kooperation sowie der Angebotsgruppen (z.B. Pilgern und Wallfahren, Kulinarium Steiermark oder ARGE Naturparkerlebnis Steiermark).

Effiziente Organisation der Gesamtstruktur des steirischen Tourismus
- Neustrukturierung des steirischen Tourismus durch die Reduktion der 13 Regionalverbände auf sieben regionale touristische Kompetenzzentren, die Reorganisation der Steirischen Tourismus GmbH sowie die erfolgreiche Forcierung der Gründung von mehrgemeindigen Tourismusverbänden.

Qualitäts-Offensive und Förderpolitik
- Unterstützung von touristischen Leitbetrieben wie z.B. Vivarium, Elfenberg Mautern, Tierpark Herberstein sowie Seilbahnen.

- "Qualitätsoffensive Steiermark-Tourismus 2005-2007" zur Förderung von Beherbergungsbetrieben mit dem Standard von zumindest 3-Sternen. Mit dieser Aktion wurde zwischenzeitig ein Investitionsvolumen von rund € 150 Mio. ausgelöst.

- Qualitätsbetten-Offensive insbesondere mit der Förderung themenbezogener Zimmer (Winzerzimmer, Almenlandzimmer etc.).

- Schaffung der Qualitätsauszeichnung KULINARIUM STEIERMARK.

- Anpassung der Statuten und Geschäftsordnungen zum Steiermärkischen Pisten- und Loipengütesiegels an zukünftige Entwicklungen.

- Zielorientierte Förderungen insbesondere im Hinblick auf Qualitätsentwicklung basierend auf Konzepten und Studien (z.B. für Thermen und Schilifte).

- Verstärkte Positionierung und Etablierung der Steiermark am gesundheitstouristischen Markt.

- Barrierefreier Tourismus als  Qualitätsschiene zur Erschließung neuer Zielgruppen.

Vernetzte Tourismusentwicklung
- Etablierung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit von Burgenland, Westpannonien, Slowenien und der Steiermark im Rahmen von European Spa World (ESW).

- Tourismus, Landwirtschaft und Wirtschaftkammer vernetzen sich zur Initiative KULINARIUM STEIERMARK, die für eine enge Vernetzung der Gastronomie zur Landwirtschaft, garantiert regionale Produkte, ein sinnliches Erleben von Kulinarik durch Inszenierungen und Veranstaltungen im Zusammenspiel von Kunst und Kultur sowie für  streng kontrollierte Qualität im Sinne einer Zertifizierung steht.

- Initiierung des Projekts "INTER WELL", welches in einer bis dato einzigartigen Abstimmung von derzeit drei Ressorts (Tourismus, Landwirtschaft und Wirtschaft) den zukünftigen Entwicklungen in den Themenbereichen Gesundheitstourismus, Wellness und Kulinarik Rechnung tragen wird.

- In den einzelnen LEADER-Regionen sowie im Rahmen der TERRITORIALEN KOOPERATION laufen derzeit intensive Diskussionen, die auch im weiten Maße die touristische Zukunft der Steiermark betreffen. Hier besteht das intensive Bemühen seitens des Tourismus für ein optimal aufeinander abgestimmtes Vorgehen.

Aus- und Weiterbildung im Tourismus
- Durchführung von Seminaren für Tourismus(regional)verbände sowie Herausgabe von Informationsbroschüren (z.B. Leitfaden zu relevanten Abläufen, Fristen und Gesetze im steirischen Tourismus) und Publikationen (z.B. Tourismus-Freizeit-Sport/Meine Verantwortung &\; meine Rechte) durch die Fachabteilung 12B.

- Sicherung der Zukunft der Tourismusschulen Bad Gleichenberg durch finanzielle Mittelbereitstellung durch das Land Steiermark.

- Vorbereitung einer gemeinsamen Tourismusausbildungsschiene in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Steiermark.

Der auf diesen Maßnahmen (Marken-Management, fokussierte Marktbearbeitung, offensive Qualität und Förderpolitik, effiziente Organisationen sowie Vernetzung, Aus- und Weiterbildung) basierende Erfolg des Steirischen Tourismus zeigt sich unter anderem
- in Umsatzzuwächsen von rund 8% seit dem Jahr 2003,
- in der Positionierung der Steiermark als beliebtestes Urlaubsland der Österreicherinnen und Österreicher sowie
- in deutlichen Zugewinnen bei den Ankünften und Nächtigungen im Zuge der Internationalisierung, insbesondere durch die "Ostöffnung" (EU-Erweiterung) und
stellt somit die Effizienz der bisher verfolgten Strategie unter Beweis.

Bezug nehmend auf den gegenständlichen Antrag und basierend auf obigen Ausführungen ist festzustellen, dass der geforderte Masterplan Tourismus bereits existiert und, nicht zuletzt auch unter Einbindung der Sozialpartner sowie der Nichtregierungsorganisationen, erfolgreich umgesetzt wird.
Nachdem der Tourismus einem ständigen Wandel unterzogen ist bzw. rasch auf sich ändernde Rahmenbedingungen reagieren muss, ergeben sich natürlich immer wieder neue Handlungsfelder (z.B. Klimawandel uvm.).
Es ist daher selbstverständlich, dass die touristische Strategie der Steiermark laufend evaluiert sowie in Abstimmung mit der österreichweiten Tourismusstrategie unter Einbindung von Tourismusexperten, der Sozialpartner (z.B. Gemeinschaftsinitiative KULINARIUM STEIERMARK mit Wirtschaftkammer und Landwirtschaftskammer Steiermark, gemeinsame touristische Ausbildungsschiene etc.) sowie von einschlägig tätigen Nichtregierungsorganisationen (z.B. Zusammenarbeit mit der Selbsthilfegruppe barrierefreier Tourismus, Alpinen Vereinen uvm.) weiterentwickelt wird."

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Der Bericht des Ausschusses für Wirtschaft und Tourismus zum Antrag, Einl.Zahl 1240/1, der Abgeordneten Konrad, Kaufmann, Persch, Prattes, Kröpfl und Mag. Rupp, betreffend Tourismus Masterplan, wird zur Kenntnis genommen.