LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 1923/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 18.02.2008, 11:50:06


Landtagsabgeordnete(r): Monika Kaufmann (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ), Erich Prattes (SPÖ), Ursula Lackner (SPÖ), Waltraud Bachmaier-Geltewa (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Johannes Schwarz (SPÖ), Martina Schröck (SPÖ), Ilse Reinprecht (SPÖ)
Fraktion(en): SPÖ
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Franz Voves, Helmut Hirt, Johann Seitinger

Betreff:
Ein klares Nein zum Klonen von Tieren und deren Einsatz in der Lebensmittelproduktion

Im Februar 2007 hat die US Food and Drug Administration (FDA) die mögliche Autorisierung von Klonfleisch für die Lebensmittelproduktion angekündigt. Kommissionspräsident Barroso beauftragte daraufhin die European Food Safety Authority (EFSA) und die European Group on Ethics (EGE) mit der Ausarbeitung von Positionen zu diesem Thema. 

Die EFSA hat nun erste Informationen über die Sichtweise bezüglich des Verzehrs von Fleisch geklonter Tiere veröffentlicht. Im Wesentlichen kommt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit zum Ergebnis, dass obwohl die Sterblichkeits- und Erkrankungsrate von Klonen vielfach höher ist als bei "konventionell reproduzierten" Tieren, es aber bei gesunden Klonen keine signifikanten Unterschiede im Bereich der Fleisch- und Milchqualität gibt.
Unter der Voraussetzung, dass kranke geklonte Tiere ebenso, wie kranke konventionell gezüchtete Tiere nicht in die Lebensmittelkette einfließen, sei mit keinen wesentlichen Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit zu rechnen! Umweltauswirkungen würden nicht erwartet, wobei eingeräumt wird, dass zur Beurteilung nur wenige Daten zur Verfügung stehen.

Die European Group on Ethics (EGE) hat sich in einer Aussendung vom 16. Jänner 2008 gegen Lebensmittel aus geklonter Herkunft ausgesprochen.

Da die gesundheitlichen und genetischen Auswirkungen von Klonfleisch auf Menschen nicht abschätzbar sind, bekennt sich der Landtag Steiermark klar dazu, dass dem Klonen von Tieren und deren Einsatz in der Lebensmittelproduktion sowie dem Import in den EU-Raum eine klare Absage erteilt wird.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

  1. Der Landtag Steiermark lehnt jede Art von Veränderungen durch Klonverfahren bei Tieren und deren Einsatz in der Lebensmittelproduktion ab.
  2. Die Landesregierung wird aufgefordert an die Bundesregierung heranzutreten, um sich auf Europäischer Ebene vehement gegen das Klonen von Tieren, deren Einsatz in der Lebensmittelproduktion und dem Import von Klonfleisch in den EU Raum einzusetzen.




Unterschrift(en):
Monika Kaufmann (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ), Erich Prattes (SPÖ), Ursula Lackner (SPÖ), Waltraud Bachmaier-Geltewa (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Johannes Schwarz (SPÖ), Martina Schröck (SPÖ), Ilse Reinprecht (SPÖ)