LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 1642/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 19.10.2007, 09:51:08


Landtagsabgeordnete(r): Walter Kröpfl (SPÖ), Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Ursula Lackner (SPÖ)
Fraktion(en): SPÖ
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Bettina Vollath, Helmut Hirt

Betreff:
Erste Hilfe verstärkt im Lehrplan verankern

 
Unter Erster Hilfe versteht man von jedermann durchzuführende Maßnahmen, um menschliches Leben zu retten, bedrohende Gefahren oder Gesundheitsstörungen bis zum Eintreffen professioneller Hilfe abzuwenden oder zu mildern. Dazu gehört insbesondere das Absetzen eines Notrufs, die Absicherung der Unfallstelle und die Betreuung der Verletzten.
  
Lediglich 28% der ÖsterreicherInnen würden "auf jeden Fall" Erste Hilfe leisten, 32% "eher doch" (Quelle: Market 2006). In Wirklichkeit sind diese Zahlen - fragt man RettungssanitäterInnen und NotärztInnen - jedoch deutlich geringer. Das Rote Kreuz geht von ca. 10% aus, die auf der Straße stehen bleiben würden, um tatsächlich jemand anderem zu helfen. In der Realität muss man zumeist einem Angehörigen (die eigenen Eltern oder Kinder) oder Bekannten (Freund, Sport- oder Arbeitskollegen) helfen, denn die meisten Notfälle passieren im familiären und häuslichen Umfeld.

Geht es nach den österreichischen NotfallmedizinerInnen, so sollte die Vermittlung der dringendsten Erste-Hilfe-Regeln schon längst zum Schulalltag gehören.
Prominente NotfallmedizinerInnen treten daher vehement für die Aufnahme von Lerninhalten mit den dringendsten Erste-Hilfe-Regeln und Anleitungen (z. B. Basisregeln in Erste Hilfe, Notrufnummern, das Entdecken des Inneren eines Rettungswagens sowie das Erlernen von richtigem Verhalten in Notsituationen) in den Schulplan ein.
 
Eine verstärkte Verankerung von Erste Hilfe Kursen könnte einerseits die Hilfsbereitschaft bereits in jungen Jahren erhöhen und andererseits die Hemmschwelle etwas falsch zu machen, nehmen. So könnten in allen neun Jahren der Pflichtschule zumindest ein- bis zweimal gelehrt werden, wie man sich bei akuten lebensbedrohlichen Zwischenfällen richtig verhält um helfen zu können.
Jede/r Schülerin/er sollte spätestens beim Austritt aus der Schule Erste Hilfe leisten können. Erste Hilfe könnte beispielsweise im Rahmen der Unterrichtsfaches Bewegung und Sport oder auch im Biologieunterricht gelehrt werden.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

 
Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert, mit der Forderung an die Bundesregierung heranzutreten, im Sinn der Antragsbegründung ab dem Schuljahr 2008/2009 Erste Hilfe Kurse verstärkt in allen österreichischen Schulen anzubieten.


Unterschrift(en):
Walter Kröpfl (SPÖ), Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Ursula Lackner (SPÖ)