LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 1633/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 16.10.2007, 11:49:38


Landtagsabgeordnete(r): Martina Schröck (SPÖ), Detlef Gruber (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Ursula Lackner (SPÖ)
Fraktion(en): SPÖ
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Helmut Hirt

Betreff:
Kennzeichnung von Lebensmitteln

 
Ungesunde Ernährung, damit verbundene Fettleibigkeit sowie der Mangel an Bewegung stellen im 21. Jahrhundert eine große Herausforderung an die Gesundheitspolitik der westlichen Welt dar.

Verantwortliche in Großbritannien haben auf die große Anzahl an übergewichtigen und ungesund ernährten Kindern (Großbritannien ist Spitzenreiter im EU-Vergleich) mit einem neuen Kennzeichnungssystem von Lebensmitteln reagiert. Ein Ampelsystem weist auf den Verpackungen auf den Gehalt von Fett, Zucker und Salz hin, so bedeutet Rot einen hohen Gehalt, Gelb einen mittleren Gehalt und Grün einen niedrigen Fett-, Zucker- bzw. Salzgehalt.

In Österreich sind die Zahlen der übergewichtigen Kinder zwar nicht so alarmierend hoch wie in Großbritannien - jedoch erfreuen sich Fast-Food-Ketten großer Beliebtheit, besonders bei Kindern und Jugendlichen. Aber auch viele Produkte, die unter dem Titel "Wellness" vertrieben werden, fallen durch hohen Zuckergehalt oder ungesunde Fette auf.

Gesüßte "Gesundheitsgetränke", stark zuckerhältige Gummibonbons, die mit ihrem nicht vorhandenen Fettgehalt Werbung machen oder viele "Light-Produkte", die über den Fettgehalt hinwegtäuschen sollen, sind nur einzelne Beispiele von Marketing-Tricks in der Lebensmittelindustrie. Im Sinn der Transparenz für Konsumentinnen und Konsumenten ist es notwendig, Produkte, die äußerlich den Anschein erwecken, besonders gesund zu sein, mittels Kennzeichnungssystems zu "entlarven".

Das System, wie es in Großbritannien umgesetzt wird, zeigt KonsumentInnen auf den ersten Blick, welche inhaltlichen Schwerpunkte im Produkt enthalten sind und hilft insbesondere Eltern dabei, möglichst gesundes Essen für sich selbst und für ihre Kinder zu kaufen. Als positiver Nebeneffekt konnte in Großbritannien festgestellt werden, dass die Produzenten von Lebensmittelprodukten ihre Produktion umgestellt haben und durch die Ampelkennzeichnung der Anteil der rot gekennzeichneten Produkte zurückgegangen ist.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

 
Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert, an die Bundesregierung mit der Forderung heranzutreten, im Sinn der Antragsbegründung eine Kennzeichnung von Lebensmitteln durch ein Ampelsystem einzuführen, das auf den Verpackungen auf den Gehalt von Fett, Zucker und Salz hinweist.


Unterschrift(en):
Martina Schröck (SPÖ), Detlef Gruber (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Ursula Lackner (SPÖ)