LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 1598/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 27.09.2007, 15:17:47


Landtagsabgeordnete(r): Walter Kröpfl (SPÖ), Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Detlef Gruber (SPÖ)
Fraktion(en): SPÖ
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Bettina Vollath, Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP)

Betreff:
Neues Modell einer gemeinsamen PädagogInnenausbildung

 
Mit 1. Oktober 2007 lösen die Pädagogischen Hochschulen (PH) die Pädagogischen Akademien (PädAk) ab. Österreich verfügt daher ab Semesterbeginn über 14 neue pädagogische Hochschulen, wovon neun vom Bund und fünf von der Katholischen Kirche getragen werden. Bisher war die Ausbildung der Pflicht- und SonderschulpädagogInnen in rund 50 Pädagogischen Akademien und Instituten des Bundes sowie der Religionsgemeinschaften organisiert.
 
Die Pädagogischen Hochschulen, wie sie sich derzeit präsentieren, sind jedoch weder Schulen, wie es die Pädagogischen Akademien waren, noch sind sie Universitäten, wie man in der Öffentlichkeit aufgrund des Namens glauben könnte.
Das zeigt sich in der Tatsache, dass Berechtigungen, die an der Pädagogischen Hochschule erworben werden, von den Universitäten anerkannt werden können, aber nicht müssen - ein Kuriosum. Ferner ist nicht gewährleistet, dass die Abschlüsse von anderen Staaten akzeptiert werden. Dies stellt im Hinblick auf die Internationalisierung Österreichs eindeutig ein Armutszeugnis dar. 
 
Österreich leistet sich damit weiterhin eine Zwei-Klassen-Ausbildung für seine PädagogInnen, die weder ökonomisch noch pädagogisch sinnvoll ist. Die AHS-PädagogInnen werden weiterhin in den Universitäten ausgebildet, die PflichtschulpädagogInnen an den Pädagogischen Hochschulen. Die Zwei-Klassen-Ausbildung bedeutet, dass es auch PädagogInnen zweiter Klasse geben wird.
 
Vor dem Hintergrund einer breiten Diskussion über die neue Mittelschule, in der alle PädagogInnengruppen gemeinsam unterrichten sollen, darf die Frage der Ausbildung der PädagogInnen aber nicht zu kurz kommen.

In einem weiteren Schritt gilt es auch die Gruppe der KindergartenpädagogInnen einzubinden, da den immer größer werdenden Herausforderungen an diese Berufsgruppe ebenfalls Rechnung getragen werden muss.
 
Das Ziel muss ein moderner, international anerkannter, universitärer Abschluss für alle PädagogInnengruppen sein, der sowohl den fachwissenschaftlichen als auch den pädagogisch didaktischen Anforderungen entspricht.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

 
Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert, an die Bundesregierung mit der Forderung heranzutreten, ein neues Modell einer gemeinsamen PädagogInnenausbildung in Form eines modernen, international anerkannten, universitären Abschlusses für alle PädagogInnengruppen unter Einbindung der  AHS-PädagogInnen, PflichtschulpädagogInnen und KindergartenpädagogInnen zu erarbeiten, welches sowohl den fachwissenschaftlichen als auch den pädagogisch didaktischen Anforderungen entspricht.



Unterschrift(en):
Walter Kröpfl (SPÖ), Andrea Gessl-Ranftl (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Detlef Gruber (SPÖ)