LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 2502/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 30.10.2008, 16:56:34


Landtagsabgeordnete(r): Ernest Kaltenegger (KPÖ), Siegfried Schrittwieser, Karl Petinger (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ), Edith Zitz (Grüne), Martina Schröck (SPÖ), Klaus Konrad (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Detlef Gruber (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Waltraud Bachmaier-Geltewa (SPÖ), Barbara Gross, Ursula Lackner (SPÖ), Klaus Zenz (SPÖ), Markus Zelisko (SPÖ), Anton Lang (SPÖ), Ewald Persch (SPÖ), Erich Prattes (SPÖ), Günther Prutsch (SPÖ), Ilse Reinprecht (SPÖ), Gerhard Rupp (SPÖ), Franz Schleich (SPÖ), Gerald Schmid (SPÖ), Johannes Schwarz (SPÖ), Siegfried Tromaier (SPÖ), Werner Murgg (KPÖ), Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ), Renate Pacher (KPÖ)
Fraktion(en): SPÖ, KPÖ, Grüne
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Bettina Vollath

Betreff:
Abhaltung einer Enquete zum Thema "Frau- & Mädchensein in der Steiermark"

 
Die Stellung der Frau und ihr Platz in der Gesellschaft haben sich im Lauf des 20. Jahrhunderts stark verändert. Trotz vieler Schritte in die richtige Richtung sind Frauen in verschiedenen Lebenslagen immer noch benachteiligt. Im Global Gender Gap Report 2007 des Weltwirtschaftsforums, der Gleichstellung und Ungleichstellung von Männern und Frauen in 128 Staaten der Welt bewertet, steht Österreich an 27. Stelle und hätte damit noch zahlreiche Aktivitäten in diesem Bereich zu setzen.

Der Österreichische Gewerkschaftsbund stellte anlässlich des 100. Weltfrauentages am 8. März 2008 hundert Forderungen auf, die in nächster Zeit umgesetzt werden sollen. "Chancengleichheit von Frauen und Männern" ist vom ÖGB zum Schwerpunktthema des Jahres 2008 gewählt worden.
 
Chancengleichheit darf nicht nur ein Modewort sein, sondern muss auch tatsächlich gelebt werden. Unter den Top 10 der hundert Forderungen befinden sich die Umsetzung von Gender Mainstreaming in allen Lebensbereichen, der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen sowie die Schließung der Einkommensschere.

In der Steiermark ist der Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen besonders eklatant. Die Differenz ist laut Hauptverband der Sozialversicherungsanstalten nur in Oberösterreich und Vorarlberg noch größer. 2.452 Euro beträgt der durchschnittliche Bruttolohn eines Steirers, lediglich 1.543 Euro der einer Steirerin. Das bedeutet einen Unterschied von 909 Euro, die Frauen in der Steiermark monatlich durchschnittlich weniger verdienen als Männer.

AK-Studien der letzten Jahre zeigen auf, dass ohne rechtliche Verbindlichkeit der Frauenanteil in österreichischen Aufsichtsräten nach wie vor unter 5 Prozent liegt.
In einigen europäischen Staaten wie Spanien, Frankreich, Schweden, Schweiz, Finnland, Dänemark wurden bereits Schritte in Richtung gesetzliche Verankerung gesetzt, um die Präsenz von Frauen in Führungsgremien zu erhöhen. Vorreiter ist Norwegen, wo Unternehmen seit heuer eine 40-prozentige Geschlechterquote im Aufsichtsrat erfüllen müssen.
 
Die letzte Steirische Frauenenquete fand am 8. Juni 1999 im Weißen Saal statt. Aktuelle Entwicklungen machen einen weiteren Diskurs und eine neuerliche strategische Ausrichtung in dieser Querschnittsmaterie dringend notwendig.
 
Der Landtag sollte daher möglichst rasch eine Enquete zum
Themenbereich "Frau - &\; Mädchensein in der Steiermark" abhalten, um im Kreis von Expertinnen und Experten die aktuellen Entwicklungen zu diskutieren, Strategien zu erarbeiten und Aktivitäten zu setzen.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:


Der Landtag hält eine Enquete zum Thema "Frau- und Mädchensein in der Steiermark" ab, um im Kreis von Expertinnen und Experten die aktuellen Entwicklungen zu diskutieren, Strategien zu erarbeiten und Aktivitäten zu setzen.



Unterschrift(en):
Ernest Kaltenegger (KPÖ), Siegfried Schrittwieser, Karl Petinger (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ), Edith Zitz (Grüne), Martina Schröck (SPÖ), Klaus Konrad (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Detlef Gruber (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Waltraud Bachmaier-Geltewa (SPÖ), Barbara Gross, Ursula Lackner (SPÖ), Klaus Zenz (SPÖ), Markus Zelisko (SPÖ), Anton Lang (SPÖ), Ewald Persch (SPÖ), Erich Prattes (SPÖ), Günther Prutsch (SPÖ), Ilse Reinprecht (SPÖ), Gerhard Rupp (SPÖ), Franz Schleich (SPÖ), Gerald Schmid (SPÖ), Johannes Schwarz (SPÖ), Siegfried Tromaier (SPÖ), Werner Murgg (KPÖ), Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ), Renate Pacher (KPÖ)