EZ/OZ: 2676/1
Regierungsvorlage
eingebracht am 20.01.2009, 00:00:00
Geschäftszahl(en): FA8A-18Ka-41/2008-2
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Helmut Hirt
Betreff:
Beschluss des Landtages Steiermark Nr. 1057 vom 20.05.2008 (EZ 1967/5) betreffend regelmäßige Information und Diskussion über Strukturreformen im Gesundheitsbereich
In den Sitzungen des Ausschusses für Gesundheit und Sport am 08.04.2008 und 06.05.2008 wurden Beratungen durchgeführt und der Beschluss gefasst, der Landtag wolle beschließen:
"1. Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert, dem Landtag einmal jährlich über den Stand der Umstrukturierungen der KAGes zu berichten.
2. Der Landtag wird über diesen Bericht in einer gesonderten Sitzung des Gesundheitsausschusses unter Beiziehung von VertreterInnen der KAGes Beratungen durchführen."
Mit Landtagsbeschluss Nr. 1057 (EZ. 1967/5) vom 20.05.2008 wird die Steiermärkische Landesregierung aufgefordert, dem Landtag Steiermark einmal jährlich über den Stand der Umstrukturierung der Steiermärkischen Krankenanstaltenges.m.b.H. (KAGes) zu berichten.
Der Landtag Steiermark wird über diesen Bericht in einer gesonderten Sitzung des Gesundheitsausschusses unter Beiziehung von VertreterInnen der KAGes Beratungen durchführen.
Seitens der Fachabteilung 8A wurde der Vorstand der Steiermärkischen Krankenanstaltenges.m.b.H. ersucht, einen Bericht über den Stand der Umsetzung abzugeben. Zum aktuellen Stand der Neuorganisation der KAGes bzw. des Unternehmensorganisationskonzeptes ist folgendes festzuhalten:
Der KAGes-Aufsichtsrat hat das "Unternehmensorganisationskonzept" am 30. Juni 2008 zur Kenntnis genommen und die Umsetzung durch die Einsetzung des Dreiervorstandes (Vorstandsvorsitzender, Medizinvorstand, Finanzvorstand) mit Herrn DI Dr. Werner Leodolter, Frau Univ.Prof. Dr. Petra Kohlberger sowie Herrn KHBW MBA Ernst Fartek eingeleitet.
Kernbereiche der KAGes
Die Kernaufgaben der KAGes werden im LKH-Univ.Klinikum Graz und in den steirischen LKHs einschließlich LSF Graz und LPH Schwanberg erbracht. Grundsätzliche Ziele sind u.a. eine ausgewogene Regionalisierung und die enge Kooperation benachbarter LKHs durch Spitalsverbünde mit verschränkten Managementstrukturen, insbesondere in Form von gemeinsamen Anstaltsleitungsmitgliedern bzw. Anstaltsleitungen.
->\; Es wurden in den LKHs 7 neue Führungskräfte bestellt, wobei 4 Bestellungen die Weiterentwicklung der Verbünde zwischen Krankenhäusern und die Kooperation zwischen Krankenhäusern verstärken:
- gemeinsame Pflegedirektorin LKH Leoben und LKH Bruck a.d. Mur,
- Pflegedirektorin LKH Voitsberg und gleichzeitig stellvertretende Pflegedirektorin am LKH - Univ.Klinikum Graz,
- gemeinsamer Betriebsdirektor LKH Weiz und LKH Fürstenfeld,
- gemeinsamer Betriebsdirektor LKH Rottenmann und LKH Bad Aussee
->\; Zusammenarbeit im Verbund der steirischen LKHs: In diesem Sinne wurden die jeweiligen Verantwortlichen im äußerst sensiblen Intensivbereich angewiesen, freie Intensivbettenkapazitäten in den LKHs für eine medizinisch mögliche, wohnortnahe Versorgung von Intensivpatienten aus dem LKH - Univ.Klinikum Graz zu nutzen und so Engpasssituationen am LKH - Univ.Klinikum Graz zu lindern.
->\; Die Verbesserung unseres Leistungsangebotes für die Patientenversorgung und die Umsetzung des regionalen Strukturplans Gesundheit (RSG) wurden in die Wege geleitet:
- Erweiterung der Dialysekapazitäten im LKH Bruck a.d. Mur und
- neue Dialysekapazitäten im LKH Wagna
- Beschluss zur Erweiterung der Strahlentherapiekapazitäten im LKH - Univ.Klini-kum Graz
- Beschluss zur Erweiterung des OP-Zentrums und der Intensivbettenkapazität am LKH - Univ.Klinikum Graz
Strukturen und Prozesse
Für eine Verbesserung der Strukturen wurde durch die Etablierung von 5-Tagestationen am LKH Deutschlandsberg, Hartberg, Voitsberg und am LKH Universitätsklinikum Sorge getragen und auch zukünftig weiter ausgebaut sowie auf andere Standorte umgelegt.
Das bestehende Tagesklinische Angebot im LKH Fürstenfeld, LSF Graz und am Klinikum Graz sowie interdisziplinäre Bettenbelegungen werden ebenso ausgedehnt.
Neustrukturierung der Zentraldirektion
Als erster Schritt wurde die Neustrukturierung der ("ehemaligen") Zentraldirektion durchgeführt, wodurch pro Jahr circa € 151.000 an Personalkosten eingespart werden können, da schlankere Hierarchien und größere Führungsspannen erreicht wurden.
Bereits mit 14. Juli 2008 wurde mit der Überführung der Organisationseinheiten in die neue Struktur begonnen. Diese haben mittlerweile den Betrieb aufgenommen.
Um auf die Fragen und Anliegen der Mitarbeiter umfassend eingehen zu können, wurde eine gemeinsame Betreuung der Mitarbeiter durch den dazu gegründeten Betriebsratsausschuss und den Unternehmensbereich Personal abgestimmt.
Durch die neue Struktur wird sich das "KAGes-Management" auf Führungs- und Steuerungsaufgaben, Strategiethemen und LKH-übergreifende Managementbelange konzentrieren. Der größere Teil der Mitarbeiter ist im Dienstleistungsbereich "KAGes-Services" tätig, in dem auch - über die "ehemalige" Zentraldirektion hinausgehend - Dienstleister des LKH - Univ.Klinikum Graz im Sinne einer Bündelung zur Nutzung von Synergien integriert sind.
Überblick über die neuen Organisationseinheiten der Zentraldirektion:
->\; KAGes-Management: Unternehmenssteuerung
Die zentrale Steuerungsfunktion der KAGes, im Sinne einer geschäftlichen Führung und strategischen Steuerung, wird durch den Vorstand wahrgenommen, der aus dem Vorstandsvorsitzenden, dem Medizinvorstand und dem Finanzvorstand besteht. Unterstützt wird dieser u.a. durch Beratungsgremien und die Organisationseinheiten der Unternehmenssteuerung.
->\; KAGes-Services: Dienstleistungsbereiche
In Ausrichtung der KAGes auf den Kernbereich und den Dienstleistungsbereich soll die Servicefunktion des Dienstleistungsbereiches weiterentwickelt werden.
Ziele dabei sind
- Verbesserung in der Wirtschaftlichkeit bei gleichzeitiger qualitativer Verbesserung
- Organisationsform und Darstellung als ergebnisverantwortliche Dienstleister
- Stufenweiser Aufbau einer Vergleichbarkeit zu Marktleistungen
->\; KAGes-Services: Beteiligungsgesellschaften
Die bereits bestehenden Tochtergesellschaften der KAGes sollen ergänzt werden. Beispielsweise um die noch zu gründenden 100%ige Tochtergesellschaft im Rahmen der Liegenschaftstransaktion, aber auch weitere Aufgaben, die im erheblichen Ausmaß auch für Dritte außerhalb der KAGes erbracht werden, sowie Aufgaben im Rahmen einer Geschäftsfelderweiterung, die nicht der satzungsgemäßen Akutversorgung zuzuordnen sind, sollen in Beteiligungs- oder Tochtergesellschaften ausgelagert werden.
Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung vom 19. Jänner 2009.
Es wird daher der
Antrag
gestellt:
Der Landtag wolle beschließen:
Der Bericht der Steiermärkischen Landesregierung zum Beschluss Nr. 1057 (EZ 1967/5) des Landtages Steiermark vom 20.05.2008 betreffend regelmäßige Information und Diskussion über Strukturreformen im Gesundheitsbereich wird zur Kenntnis genommen und genehmigt.