LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 3296/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 22.10.2009, 13:22:19


Landtagsabgeordnete(r): Martina Schröck (SPÖ), Klaus Zenz (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Waltraud Bachmaier-Geltewa (SPÖ), Erich Prattes (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ), Barbara Gross, Detlef Gruber (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Klaus Konrad (SPÖ), Ursula Lackner (SPÖ), Anton Lang (SPÖ), Ewald Persch (SPÖ), Karl Petinger (SPÖ), Günther Prutsch (SPÖ), Ilse Reinprecht (SPÖ), Franz Schleich (SPÖ), Gerald Schmid (SPÖ), Johannes Schwarz (SPÖ), Siegfried Tromaier (SPÖ), Markus Zelisko (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ)
Fraktion(en): SPÖ
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Elisabeth Grossmann

Betreff:
Geschlechtssensible Pädagogik in der Tagesmutter/vaterausbildung

 
Geschlechtssensible Pädagogik ist eine der wichtigsten Methoden zur Überwindung von Rollenstereotypen. Mit Rollenstereotypen sind Eigenschaften oder Verhaltensweisen gemeint, die bestimmten Personengruppen zugeschrieben werden und die einen Wiedererkennungswert haben. Sie stehen in engem Zusammenhang mit Klischees und Vorurteilen.

Die geschlechtssensible Pädagogik ermöglicht und unterstützt eine Erweiterung von Handlungsspielräumen jenseits von Geschlechterrollenklischees. Die Qualität von Bildung und von pädagogischen Prozessen misst sich unter anderem an der gleichberechtigten Teilhabe aller Beteiligten.
 
Ziel der geschlechtssensiblen Pädagogik ist es, das Thema Geschlechterrollenfixierung bereits dort zum Thema zu machen, wo es beginnt, nämlich in der frühen Kindheit. Die Handlungsspielräume von Mädchen und Buben sollen erweitert werden. Das Eröffnen von vielfältigen und neuen Wegen führt dazu, dass die Kinder ein möglichst großes Spektrum an Fähigkeiten und Fertigkeiten erwerben.
 
Eine rein theoretische, abstrakte Vermittlung dieser Inhalte, abgekoppelt von praxisbezogenen Gegenständen, ist nicht zielführend.  Es ist daher schon in der Ausbildung eine untrennbare Verknüpfung der geschlechtssensiblen Pädagogik (als Haltung bzw. methodisch-didaktischer Zugang) mit den eigentlichen pädagogischen Inhalten erforderlich.

Die Geschlechtssensible Pädagogik sollte daher vermehrt in die Aus- und Fortbildung der Tagesmütter/väter eingebaut werden.

In der Verordnung der Stmk. Landesregierung vom 15. Mai 2000 über die Ausbildungslehrgänge für KinderbetreuerInnen und Tagesmütter/-väter, LGBl. Nr. 37/2000 sind in den §§ 2 und 3 die Ausbildungsbereiche und die didaktischen Grundsätze geregelt. Diesen sind die Grundsätze geschlechtssensibler Pädagogik grundsätzlich immanent und bei der Vermittlung aller Ausbildungsinhalte anzuwenden.
 
Im Zuge einer Änderung der Ausbildungsverordnung sollte  die geschlechtssensible Pädagogik jedoch stärker betont und hervorgehoben werden.



Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

 
Die Landesregierung wird aufgefordert, die Verordnung der Stmk. Landesregierung  über die Ausbildungslehrgänge für KinderbetreuerInnen und Tagesmütter/-väter, LGBl. Nr. 37/2000 zu ändern, um die verpflichtende Anwendung der geschlechtssensiblen Pädagogik zu normieren und damit eine weitere Sensibilisierung der PädagogInnen anzustreben.




Unterschrift(en):
Martina Schröck (SPÖ), Klaus Zenz (SPÖ), Monika Kaufmann (SPÖ), Waltraud Bachmaier-Geltewa (SPÖ), Erich Prattes (SPÖ), Wolfgang Böhmer (SPÖ), Werner Breithuber (SPÖ), Barbara Gross, Detlef Gruber (SPÖ), Gabriele Kolar (SPÖ), Klaus Konrad (SPÖ), Ursula Lackner (SPÖ), Anton Lang (SPÖ), Ewald Persch (SPÖ), Karl Petinger (SPÖ), Günther Prutsch (SPÖ), Ilse Reinprecht (SPÖ), Franz Schleich (SPÖ), Gerald Schmid (SPÖ), Johannes Schwarz (SPÖ), Siegfried Tromaier (SPÖ), Markus Zelisko (SPÖ), Walter Kröpfl (SPÖ)