LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 3314/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 03.11.2009, 08:59:44


Landtagsabgeordnete(r): Johann Bacher (ÖVP), Odo Wöhry (ÖVP), Christopher Drexler (ÖVP), Bernhard Ederer (ÖVP), Heinz Gach (ÖVP), Anton Gangl (ÖVP), Erwin Gruber (ÖVP), Eduard Hamedl (ÖVP), Gregor Hammerl (ÖVP), Wolfgang Kasic (ÖVP), Franz Majcen (ÖVP), Franz Riebenbauer (ÖVP), Barbara Riener (ÖVP), Peter Rieser (ÖVP), Gerald Schöpfer (ÖVP), Peter Tschernko (ÖVP), Erwin Dirnberger (ÖVP)
Fraktion(en): ÖVP
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Bettina Vollath

Betreff:
Der weiß-grüne Weg - Modellregion Gesundheitszentren/Integrierte Versorgung

Der weiß-grüne Weg der Steirischen Volkspartei hat zum Ziel, die Steiermark zur lebenswertesten und innovativsten Region Europas zu machen.

Gesundheitszentren bzw. Ärztezentren sind in aller Munde und werden oft als Lösungsansatz für vorhandene Versorgungsengpässe im Gesundheitsbereich gepriesen. Allerdings fehlt bis heute eine gesetzliche Grundlage um Gesundheitszentren zu errichten und eine Definition, was diese leisten sollen und dürfen.

Die Gesundheitsversorgung ist in der Steiermark sehr gut und es gibt viele Angebote. Jedoch lässt das bestehende System auch Raum für Doppelgleisigkeiten. Daneben werden mögliche Synergieeffekte nicht genützt. Dadurch entstehen enorme Kosten, die angesichts der schwierigen finanziellen Situation der KAGes und der Krankenkassen vermieden werden sollten.

Integrierte Versorgung, die in anderen Ländern bereits erfolgreich erprobt wurde, ist die Vernetzung der einzelnen Leistungserbringer wie Krankenhaus, niedergelassene Ärzte und weitere Einrichtungen, die während einer Patientenbehandlung tätig werden, mit dem Ziel die Patientenversorgung zu verbessern und die Kosten zu senken.
Durch die integrierte Planung erhöhen sich Wirtschaftlichkeit und Qualität. Durch die übergreifende Behandlungsplanung werden Doppelgleisigkeiten vermieden und die Wartezeiten z.B. auf Rehabilitationsplätze verkürzt.
Das Prinzip der Integrierten Versorgung hat Prozesscharakter und setzt voraus, dass alle Beteiligten im Gesundheitswesen, also Bund, Länder, Gesetzgeber, Regierung, Krankenversicherung etc., involviert sein müssen.
Die integrierte Versorgung ist ein gesundheitspolitisches Prinzip, welches das besondere Augenmerk auf die integrative Zusammenarbeit in allen Bereichen des Gesundheitswesens legt. Damit soll vor allem die jahrelang geübte Trennung der einzelnen Sektoren der Gesundheitsversorgung überwunden werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt zur Umsetzung der Integrierten Versorgung ist die Stärkung des Hausarztes als erste Anlaufstelle für Patienten, vor allem im städtischen Bereich. Das ist eine wesentliche Voraussetzung, um Patientenströme zu steuern und das Zuweisungsmanagement zu verbessern.

In einer Modellregion in der Steiermark könnte ein Projekt gestartet werden, um einerseits die Einführung eines Gesundheitszentrums zu testen und andererseits die Integrierte Versorgung. Nach einer Laufzeit von einem Jahr könnte evaluiert werden, welche Vorteile und Synergien genutzt werden konnten bzw. welche Verbesserungen vorzunehmen sind. Gleichzeitig wäre damit eine Kosten-/Nutzenanalyse nach transparenten objektiven Kriterien möglich. Bei der Umsetzung dieses Modells sollten alle Leistungserbringer im Gesundheitsbereich und die Gesundheitsplattform eingebunden werden. Über die Ergebnisse sollen der Landtag und die Gesundheitsplattform informiert werden.

In dieser Modellregion sollten folgende Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung möglich sein:

  • der Gesundheitsversorgung für die Patientinnen und Patienten
  • Effizienterer Einsatz der vorhandenen Mittel
  • Nutzen von Synergien
  • Wohnortnahe Versorgung der Patientinnen und Patienten
  • Besseres Zuweisungsmanagement der Patienten
  • des Hausarztes als erste Anlaufstelle
  • Entlastung der Spitalsambulanzen
  • Bessere Leistungszuordnung
  • Bessere Leistungserfassung

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Die Landesregierung wird aufgefordert,
  1. die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit in einer Modellregion in der Steiermark, unter Einbindung aller Leistungserbringer im Gesundheitsbereich und der Gesundheitsplattform, die "Integrierte Versorgung" und die Einführung von Gesundheitszentren erprobt werden können und
  2. an den Bund heranzutreten, damit die gesetzliche Grundlage für Gesundheitszentren geschaffen wird.


Unterschrift(en):
Johann Bacher (ÖVP), Odo Wöhry (ÖVP), Christopher Drexler (ÖVP), Bernhard Ederer (ÖVP), Heinz Gach (ÖVP), Anton Gangl (ÖVP), Erwin Gruber (ÖVP), Eduard Hamedl (ÖVP), Gregor Hammerl (ÖVP), Wolfgang Kasic (ÖVP), Franz Majcen (ÖVP), Franz Riebenbauer (ÖVP), Barbara Riener (ÖVP), Peter Rieser (ÖVP), Gerald Schöpfer (ÖVP), Peter Tschernko (ÖVP), Erwin Dirnberger (ÖVP)