LANDTAG STEIERMARK
XV. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 3502/1

Regierungsvorlage

eingebracht am 02.02.2010, 00:00:00


Geschäftszahl(en): FA18A-A1.70-248/2010-9 (FA18A 03-1/2008-33, FA12B-J03-2/2005-23)
Zuständiger Ausschuss: -
Regierungsmitglied(er): Kristina Edlinger-Ploder (ÖVP), Hermann Schützenhöfer

Betreff:
Beschluss Nr. 1365 des Landtages Steiermark vom 20. Jänner 2009 betreffend Tälerbusse in Wandergebieten

Der Landtag Steiermark hat am 20.01.2009 folgenden Beschluss gefasst:

Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert, die nötigen Maßnahmen zu setzen, um die Erreichbarkeit von Wanderzielen durch den öffentlichen Verkehr zu verbessern, indem saisonabhängig in stark frequentierten Wandergebieten Zubringerdienste (Tälerbusse) geführt werden.

Mit Schreiben der "Stabstelle Präsidialangelegenheiten" vom 28.Jänner 2009 wurde die Fachabteilung 18A, Gesamtverkehr und Projektierung, unter Einbindung der Fachabteilung 12B, Tourismus, Rechtsangelegenheiten und Projektentwicklung, mit der federführenden Bearbeitung ersucht.

Aufgrund dieses Beschlusses berichtet die Steiermärkische Landesregierung wie folgt:

Basierend auf den bereits erstatteten zwei Stellungnahmen sowie unter Berücksichtigung neuer Entwicklungen - insbesondere den öffentlichen Verkehr in der Gesäuseregion, dem wohl anspruchsvollsten Wandergebiet der Steiermark betreffend - aber auch im Hinblick auf ein CO2 neutrales und autofreies Almenland wird seitens der mit dem gegenständlichen Landtagsantrag befassten Abteilungen (FA18A und FA12B) folgendes ergänzend ausgeführt:

"Neben dem bereits seit dem Jahr 2004 laufenden Projekt Xeismobil ist darauf hinzuweisen, dass sich auch im Bereich des öffentlichen Verkehrs in der Gesäuseregion zwischenzeitig einiges ergeben hat. So wurde mit Anfang September 2009 der Gesäuseverkehr seitens der ÖBB-Personenverkehr AG weitgehend von Zug auf Bus umgestellt.
Ziel des neuen Buskonzepts war es, die Erreichbarkeit der Gesäuseregion zu verbessern sowie die Anbindung an das überregionale Verkehrsnetz zu dem insbesondere für den steirischen Tourismus wichtigsten Inlandgast, dem Wiener sowie aber auch in Richtung Ober- und Niederösterreich auch weiterhin zu gewährleisten.
Vorteile dieser Maßnahme sind nicht nur für den "normalen" Fahrgast in einem dichteren sowie attraktiveren Fahrplan sondern auch in den direkt in den Orten gelegenen Haltestellen zu sehen. Dadurch verkürzt sich oftmals nicht nur der Fußweg. Vielmehr ergibt sich für den Gast auch der Zusatznutzen, Einrichtungen in den Gemeinden in Anspruch nehmen zu können. Ein Umstand der wiederum den Wirtschaftstreibenden vor Ort zu Gute kommt.
Durch die seitens der ÖBB zugesicherte behindertengerechte Ausstattung des Busfuhrparkes (Hebelift für Rollstühle und Kinderwagen) sowie einer Ausrüstung für den Fahrradtransport (Fahrradträger) wird in Zukunft nicht nur den barrierefreien Bestrebungen des steirischen Tourismus entsprochen, sondern neben dem Wanderer auch der Radfahrer konkret angesprochen.
Da der aktuelle Vertrag zu den Xeismobil-Anrufbussen im Raum Admont mit Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2009 auslief, wurde entsprechend einer Vereinbarung mit den Gemeinden die Entwicklung der Xeismobil-Anrufbusse ab Umstellung auf das Buskonzept evaluiert. Diese Erhebung hat ergeben, dass mit Ausnahme von Johnsbach keine der betroffenen Gemeinden einen entsprechenden Bedarf bzw. Nutzen erkennen kann.
Im Ergebnis wird somit zwischen Admont und Johnsbach die Busverbindung aufrecht bleiben und somit der exponierten Lage, die sonst durch öffentliche Verkehrsmittel nicht erschlossen wäre, Rechnung getragen. Die Xeismobil-Anrufbusse im Raum Eisenerz, ins Salzatal bzw. von Großreifling in Richtung Göstling (NÖ) sind bis Ende 2010 vertraglich gesichert.

Für die Südsteiermark, dem traditionellen "Weinwandergebiet", dürfen zum Gamlitzer Service Taxi folgende aktuelle Zahlen nachgereicht werden. Seit dem nunmehr zwölfjährigen Bestehen dieser privaten Initiative waren kontinuierliche Steigerungen in der Inanspruchnahme dieses Angebots zu verzeichnen. Allein im Zeitraum April 2009 bis Anfang November 2009 (Saisondauer) konnten 11.900 Fahrten verzeichnet bzw. rund 45.500 Personen transportiert werden. Diese Zahlen sprechen für den Erfolg dieses Projektes, welches sich noch dazu selbst rechnet. Mangels "Nachahmer" scheint aber der Bedarf im Gebiet der Süd- und Weststeiermark durch das Gamlitzer Service Taxi bestmöglich abgedeckt zu sein.

Wie bereits schon ausgeführt, schlägt die Oststeiermark mit dem Almenland einen gänzlich dem öffentlichen bzw. traditionellen Verkehr mit Auto und Bus entgegengesetzten und dem Umweltgedanken "NEU" entsprechenden Weg ein. Denn das Thema Elektromobilität ist das Thema der Zukunft und nicht nur im städtischen Bereich. Unter dem Motto "Leise rollt das E-Mobil" sollen nicht nur Touristen sondern auch Einheimische auf ihr Auto verzichten und auf Elektro-Mobile oder (Elektro)-Fahrräder umsteigen, um so etwas gemeinsam gegen den Klimawandel zu tun. Die Einführung von Elektromobilen ist allerdings nur der Anfang. Nach der Schaffung nachhaltiger Strukturen für die sanfte Alm-Mobilität und der Einführung der E-Mobile sollen in einem zweiten Schritt Ökomobilitätswege eingerichtet werden.

Zusätzlich zu diesen teils neuen, teils ergänzenden Ausführungen dürfen die für die Erschließung der Obersteiermark mit Tälerbussen sprechenden und bereits in den bisherigen Stellungnahmen erwähnten Wanderbusse der Planai-Betriebe (für die Täler der Schladminger Tauern), der Tälerbus Sölktäler, die Wandertaxis ab Haus im Ennstal, das umfassende und sehr gut funktionierende Anrufbussystem im Mariazellerland sowie die Tälerbusse im Bereich Murau und in den Nockbergen nochmals dargelegt werden.

Abschließend wird seitens der mit der gegenständlichen Angelegenheit betrauten Fachabteilungen (FA18A und FA12B) neuerlich versichert, alle nach den jeweiligen Zuständigkeiten möglichen fachlichen Unterstützungen vorzunehmen bzw. beizubehalten, da diese einen wesentlichen Beitrag zu einer bedarfsgerechten Erschließung der Steiermark geleistet haben und leisten werden."


Beschluss der Steiermärkischen Landesregierung vom 25. Jänner 2010.


Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Der Bericht der Steiermärkischen Landesregierung zum Beschluss Nr. 1365 über den Antrag der Abgeordneten Ernest Kaltenegger, Ing. Renate Pacher, Claudia Klimt-Weithaler, Dr. Werner Murgg, Mag. Gerhard Rupp, Klaus Konrad und Erich Prattes des Landtages Steiermark vom 20.01.2009 wird zur Kenntnis genommen.