LANDTAG STEIERMARK
XVI. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 1345/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 15.06.2012, 08:51:11


Landtagsabgeordnete(r): Sabine Jungwirth (Grüne), Ingrid Lechner-Sonnek (Grüne), Lambert Schönleitner (Grüne)
Fraktion(en): Grüne
Zuständiger Ausschuss: Gemeinden
Regierungsmitglied(er): Johann Seitinger

Betreff:
Wärmepumpe und Wohnbauförderung

Die Hersteller für Wärmepumpen bewerben ihr Produkt damit, dass mit einem Einsatz von 1 kw 4 kw Heizenergie gewonnen werden kann, was eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 4 bedeutet. Die JAZ gibt das Verhältnis der über das Jahr abgegebenen Heizenergie zur aufgenommenen elektrischen Energie an und zeigt somit im Gegensatz zu den Leistungszahlen die tatsächliche Effizienz und Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen. Auch das Land Steiermark fordert eine Jahresarbeitszahl von mindestens 4, damit eine Wohbauförderung gewährt werden kann. Allerdings wird nicht geprüft, ob die Jahresarbeitszahl von 4 in der Praxis tatsächlich eingehalten wird.

Es ist in der Baubranche bekannt, dass die JAZ 4 von vielen Wärmepumpenherstellern im Betrieb nicht erreicht wird, die breite Bevölkerung dagegen vertraut den Aussagen in den Werbeprospekten. Die Fördermöglichkeit durch die öffentliche Hand (Ökologische Wohnbauförderung) suggeriert, dass es sich um eine besonders umweltschonende Energiegewinnung handelt. 

Wärmepumpen bieten eine Umweltentlastung aber nur dann, wenn zum einen tatsächlich die entsprechende Jahresarbeitszahl erreicht wird, zum anderen der dafür benötigte Strom auf nachhaltige Weise produziert wird.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Die Landesregierung wird aufgefordert, Förderungen von Wärmepumpen über die Wohnbauförderung nur dann zu gewähren, wenn diese
  1. eine Jahresarbeitszahl von mindestens 4 auch in der Praxis (Nachweis) aufweisen und
  2. mit einer adäquaten Photovoltaikanlage kombiniert werden oder deren Energieversorgung zu 100% über einen zertifizierten Ökostromanbieter erfolgt.


Unterschrift(en):
Sabine Jungwirth (Grüne), Ingrid Lechner-Sonnek (Grüne), Lambert Schönleitner (Grüne)