Zum Antrag der Abgeordneten Ingrid Lechner-Sonnek, Ing. Sabine Jungwirth und Lambert Schönleitner liegt seitens der Steiermärkischen Landesregierung folgende Stellungnahme vor:

Mit Beschluss des Ausschusses für "Gesundheit" vom 04.06.2013 wurde die Steiermärkische Landesregierung ersucht eine Stellungnahme zum Antrag, Einl.Zahl 1953/1, abzugeben.

Aufgrund dieses Beschlusses erstattet die Steiermärkische Landesregierung folgende Stellungnahme:

Case- und Care Management kann nicht als gänzlich selbstständiges Versorgungssystem gesehen und aufgebaut werden, sondern ist ein Handlungskonzept, das Organisationen implementieren und organisationsweit ausgestalten. Mit der Ansiedelung des Pflegemanagements im Gesundheitsressort wurde bereits ein zentraler Schritt für ein wirksames Care Management gesetzt. Ein Schwerpunkt der Fachabteilung Gesundheit und Pflegemanagement, Referat Pflegemanagement, ist darauf ausgerichtet, Unter-, Über- und Fehlversorgung für ältere chronisch kranke Menschen durch Systemsteuerung zu vermeiden.

Im Case Management geht es nicht darum einen Fall, sondern eine Situation in, welcher sich die Person befindet zu managen. In der stationären sowie nichtstationären Versorgung älterer Menschen gibt es bereits viele Elemente des Case Managements, wo chronisch Kranke und multimorbide alte Personen mit einer komplexen Pflege- und Betreuungssituation situationsbezogen - aus der Perspektive Ihrer Lebenswelt - beraten werden und Hilfe und Unterstützung erhalten. Case Management wird derzeit von Krankenhäusern, Hausärzten, mobilen Pflege- und Betreuungsdiensten/Hauskrankenpflege, Gesundheitszentren, Palliativ- und Hospizteams, gerontopsychiatrischen Einrichtungen, Sozialarbeitern und vielen anderen Sozial- und Gesundheitseinrichtungen durchgeführt. Im Jahr 2012 wurden zum Beispiel seitens der Hauskrankenpflege 16.000, von den Gesundheitszentren (Mürzzuschlag, Bad Aussee, Murau, Hartberg) 1.900 und von den Palliativ- und Hospizteams weitere 5.600 Klienten und Klientinnen betreut und beraten. 90 Prozent der 75- und Mehrjährigen gehen mindestens einmal jährlich zum Hausarzt. Die Durchführung von Aufgaben im Bereich des Case Managements, in unterschiedlichen Umsetzungsvarianten, ist bereits integraler Bestandteil von Pflege- und Betreuungseinrichtungen in der Langzeitversorgung. Hierzu gibt es bereits zahlreiche qualifizierte, oft zertifizierte Case ManagerInnen in den Organisationen. Die Wahrnehmung von Case Management Aufgaben seitens der Organisationen ist ökonomisch sinnvoll und erleichtert den Zugang für den Klienten und die Klientin, da sich sonst die Problematik ergibt wie der "Fall (Case)" zum Case Manager kommt.