LANDTAG STEIERMARK
XVI. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 3255/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 22.01.2015, 19:13:21


Landtagsabgeordnete(r): Lambert Schönleitner (Grüne), Ingrid Lechner-Sonnek (Grüne), Sabine Jungwirth (Grüne)
Fraktion(en): Grüne
Zuständiger Ausschuss: Landwirtschaft
Regierungsmitglied(er): Johann Seitinger

Betreff:
Der grüne Weg - 50%ige Fruchtfolge beim Maisanbau

Die gesetzliche Verpflichtung zur Durchführung  einer Fruchtfolge zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers ist eine langjährige Forderung der Grünen und wurde letztendlich erst 2012 im Landtag beschlossen. Hätte man schon früher, so wie unter anderem von uns Grünen gefordert und wie es andere Länder in Europa schon längst machen, die verpflichtende Fruchtfolge eingeführt, wäre das Problem jetzt leichter in den Griff zu bekommen. Die Maiswurzelbohrerplage 2014 ist somit auch das Ergebnis dieses Wegschauens. Die Verpflichtung der Fruchtfolge mit dem Anbau von höchstens dreimal Mais in vier Jahren hat nicht den gewünschten Erfolg gebracht, im Gegenteil: der Maiswurzelbohrer ist inzwischen im gesamten steirischen Maisanbaugebiet verbreitet und befällt mittlerweile immer mehr landwirtschaftliche Kulturen.

Ein Entwurf zur  Novellierung  ist derzeit in Ausarbeitung, ab 2016 soll in der Steiermark höchstens zwei Mal in Folge Mais angebaut werden dürfen.  Experten sind jedoch der Meinung, dass nur eine fünfzigprozentige Fruchtfolge effektiv genug sei, um den Schädling erfolgreich zu bekämpfen.
 
Es ist höchst an der Zeit für eine neue Landwirtschafts-Strategie in der Steiermark. Das Ziel muss sein, über eine strenge Fruchtfolge inklusive wirksamer Kontrolle umgehend die Richtung zu wechseln und den Maisanbau auf ein zuträgliches Maß zu beschränken. Bei diesen Umstellungsmaßnahmen sind die Bauern finanziell und in der Beratung aktiv zu unterstützen. Des weiteren ist die Forschung bezüglich Alternativkulturen zum Maisanbau und bei der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers zu intensivieren. Eine neue Landwirtschafts-Strategie würde auch den BiobäuerInnen und den LandwirtInnen, die auf Nachhaltigkeit setzen, bessere Zukunftschancen geben. Die Steiermark hätte alle Möglichkeiten, Bioland Nummer eins in Österreich zu werden.




Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Die Landesregierung wird aufgefordert,
1. in die Verordnung zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers wie in anderen Staaten eine fünfzigprozentige Fruchtfolge vorzusehen, 
2. bei diesen Umstellungsmaßnahmen Bäuerinnen und Bauern finanziell und in der Beratung aktiv zu unterstützen, und
3. die Forschung bezüglich Alternativkulturen zum Maisanbau und bei der Bekämpfung des Maiswurzelbohrers zu intensivieren.


Unterschrift(en):
Lambert Schönleitner (Grüne), Ingrid Lechner-Sonnek (Grüne), Sabine Jungwirth (Grüne)