EZ/OZ: 3423/1
Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)
eingebracht am 24.04.2015, 09:51:52
Landtagsabgeordnete(r): Hannes Amesbauer (FPÖ), Andrea Michaela Schartel (FPÖ), Peter Samt (FPÖ), Gunter Hadwiger (FPÖ)
Fraktion(en): FPÖ
Zuständiger Ausschuss: Wirtschaft
Regierungsmitglied(er): Hermann Schützenhöfer
Betreff:
Schulskikurs-Offensive für das Schuljahr 2015/16
Gemäß einer Studie des Instituts für Sportökonomie (SpEA) sind Schulskikurse der Grund, warum jeder fünfte österreichischer Wintersportler das Skifahren bzw. Snowboarden erlernte. Ungeachtet dessen ist die Zahl steirischer Schulskikurse seit Jahren rückläufig. Haben vor rund zehn Jahren noch 469 steirische Schulen einen Schulskikurs organisiert, so waren es in den letzten Jahren weniger als die Hälfte. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: So ist für zahlreiche Zuwanderer-Familien, insbesondere im urbanen Raum, Skifahren etwas völlig Fremdes, dem nur ein untergeordneter Stellenwert beigemessen wird. Ein weiterer Grund für den Rückgang ist auch in den stetig steigenden Kosten für Liftkarten und Skiausrüstung zu sehen. Nicht gerade förderlich war in diesem Zusammenhang der Umstand, dass das Land Steiermark im Jahr 2011/12 seine bis zu diesem Zeitpunkt sehr erfolgreiche Gratis-Skipass-Aktion im Rahmen der steirischen "Schulskikurs-Offensive" einstellte. Als finanziellen Anreiz stellte das Land hierbei kostenlos Skipässe zur Verfügung. Konkret profitierten davon 9.909 Schüler und 1.147 Begleitpersonen.
Der Landesschulrat für Steiermark verwies in einer Stellungnahme, bezugnehmend auf den FPÖ-Antrag zur "Wiedereinführung der Schulskikurs-Offensive" (EZ 899/1), auf die positiven pädagogischen Effekte von Wintersportwochen. Schüler betreiben dabei nicht nur Sport, sondern lernen auch sich selbst zu organisieren, die eigenen Materialien zu warten und eignen sich eine Reihe von sozialen Kompetenzen an. Der Landesschulrat sieht in den Kosten sowie der notwendigen Teilnehmerzahl die Hauptgründe für die rückläufige Zahl an Skikursen:
"Neben den Kosten der Schulskikurse wird als weiterer Hinderungsgrund der Umstand angeführt, dass die Schulveranstaltungsverordnung eine Mindestteilnehmerzahl von 70 % der Schülerinnen und Schüler einer Klasse vorschreibt. So kommt es immer wieder vor, dass ganze Klassen nicht auf Wintersportwoche fahren können, weil mehr als 30 % (das sind 8 von 25 Kindern) nicht teilnehmen wollen oder können."
Der eklatante Rückgang an Schulskikursen hat auch einschneidende Auswirkungen auf den Tourismus. Gerade in Nebensaisonen waren Skikurse für viele Liftbetreiber eine existentiell wichtige Kundengruppe. Es sind nicht nur kurzfristige Umsatzeinbußen, die der Tourismuswirtschaft zu schaffen machen. Bedeutend schwerwiegender ist der langfristig negative Effekt. Denn Kinder, die das Skifahren nie gelernt haben, verbringen für gewöhnlich auch im späteren Lebensalter ihre Winterurlaube nicht bzw. nur sehr auf schneebedeckten Almen. Skifahren ist der Nationalsport Österreichs. Das Land Steiermark sollte daher wieder finanzielle Anreize schaffen, um steirischen Schülern die Teilnahme an Schulskikursen zu erleichtern.
Es wird daher der
Antrag
gestellt:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Steiermärkische Landesregierung wird aufgefordert, für die Saison 2015/2016 eine Schulskikurs-Aktion umzusetzen, die sicherstellt, dass die Kosten von Skipässen im Rahmen von Wintersportwochen in der Steiermark für Schüler österreichischer Schulen vom Land Steiermark getragen werden.
Unterschrift(en):
Hannes Amesbauer (FPÖ), Andrea Michaela Schartel (FPÖ), Peter Samt (FPÖ), Gunter Hadwiger (FPÖ)