LANDTAG STEIERMARK
XVII. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 3160/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 07.03.2019, 09:16:02


Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne)
Fraktion(en): Grüne
Zuständiger Ausschuss: Infrastruktur
Regierungsmitglied(er): Landesrat Anton Lang

Betreff:
Aufwertung des Nationalparks durch den Bau eines Sicherheits- und Entlastungstunnels am Gesäuseeingang

2002 wurde aufgrund der atemberaubend schönen Landschaft nach jahrelangen Bemühungen und Planungen der Nationalpark Gesäuse gegründet und von der IUCN - der Weltnaturschutzunion - als Schutzgebiet der Kategorie II anerkannt. Österreichs jüngster Nationalpark wurde damit aus der Taufe gehoben. Den entscheidenden Grundstein für die spätere Nationalparkgründung haben engagierte Bürgerinnen und Bürger - in Form der "Plattform zum Schutz des Gesäuses“ - gelegt, die Jahre vor der eigentlichen Nationalparkerrichtung ein geplantes Wasserkraftwerk an der Enns - unmittelbar im Kernstück des jetzigen Nationalparks - zu Fall gebracht haben. Der Nationalpark Gesäuse genießt bei der örtlichen Bevölkerung mittlerweile eine hohe Akzeptanz und ist international gut vernetzt. Er zeichnet sich durch eine hohe Artenvielfalt und eine herausragende Forschungsarbeit aus. Er ist die Visitenkarte im Naturschutz in der Steiermark. Darüber hinaus ist er aus dem touristischen Angebot der Region nicht mehr wegzudenken und vor allem ein wichtiger Anker im Qualitätstourismus. 

Dort wo die Enns die steilaufragenden Felsen durchbricht, befindet sich der Gesäuseeingang - das Herz des Nationalparks. Das verordnete Naturdenkmal ist eine der bedeutsamsten Felskatarakt-Strecken Mitteleuropas. Die bestehende Landesstraße (B146), die an dieser Stelle durch den Nationalpark führt, ist gerade im Bereich des Gesäuse-Eingangs extrem schmal. Der Ennstalradweg R7 ist an dieser Stelle komplett unterbrochen. Immer wieder halten Personen ihre Fahrzeuge an. Dadurch ergeben sich gefährliche Situationen. Ein Stehenbleiben, um die wunderschöne Landschaft mit „Wildem Wasser und Steilem Fels“ zu genießen, ist kaum möglich. Es darf nicht länger hingenommen werden, dass zwar seit vielen Jahren alle Experten und Expertinnen, aber vor allem auch regionale Vertreter der Nationalpark GmbH und des Tourismusverbandes eine Lösung einfordern, aber von Seiten der Landesregierung keine konkreten Maßnahmen gesetzt werden. Auch gab es bereits am 4. April 2006 betreffend die Errichtung des Tunnels beim Gesäuse-Eingang einen einstimmigen Beschluss im Landtag. Dieser Beschluss wurde jedoch bisher nicht umgesetzt.

Der Bau eines Sicherheitstunnels für den Straßenverkehr, um die beschriebene Engstelle zu umfahren und gleichzeitig die Adaptierung der bisherigen Straße als Radweg bzw. als Plattform für Besucher und Besucherinnen voranzutreiben, darf nicht mehr länger aufgeschoben werden.

Auch in Bezug auf die immer wiederkehrende mit Straßensperren verbundene Lawinensituation im genannten Bereich wäre die Errichtung eines Sicherheitstunnels am Gesäuseeingang eine wesentliche Verbesserung.


Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Die Landesregierung wird aufgefordert, unter Berücksichtigung der naturschutzrechtlichen Grundlagen die Errichtung eines Sicherheitstunnels am Gesäuseeingang voranzutreiben und die notwendigen finanziellen Mittel dafür bereitzustellen.


Unterschrift(en):
LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne)