LANDTAG STEIERMARK
XVII. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 681/1

Befragung eines Mitgliedes der Landesregierung (§ 69 GeoLT)

eingebracht am 11.03.2016, 12:12:32


Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Herbert Kober (FPÖ)
Fraktion(en): FPÖ
Regierungsmitglied(er): Landesrätin Mag. Doris Kampus

Betreff:
Geschlechterverhältnis bei Asylwerbern

Am 2. Februar 2016 befanden sich in der Steiermark exakt 11.644 Asylwerber. Dies entspricht einem Rekordwert und einem Anstieg von 144 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auffallend ist insbesondere der hohe Anteil an Männern, der sich um einen Aufenthaltstitel in der Grünen Mark bemüht. Der aktuellste Wert, der seitens der Landesregierung auf Basis einer schriftlichen Anfragebeantwortung im Hinblick auf das Geschlechterverhältnis dem Landtag zur Kenntnis gebracht wurde, betrug am 15. August 2015 rund 75 Prozent zugunsten männlicher Migranten. Seit diesem Zeitpunkt wurden 6.878 zusätzliche Asylwerber in der Steiermark aufgenommen. Gewiss werden Statistiken über das Geschlecht der Einreisenden geführt. Diese werden jedoch aus einem nicht nachvollziehbaren Grund zurückgehalten. Am 6. Februar 2016 berichtete schließlich die „Kronen Zeitung“, dass rund 70 Prozent aller in der Steiermark untergebrachten Asylwerber Männer sind. Nachdem diese Zahlen seitens der Landesregierung zu keinem Zeitpunkt revidiert wurden, ist davon auszugehen, dass diese korrekt waren.

Umso befremdlicher ist deshalb jener Umstand, der sich im Zuge einer Bürgerversammlung am 9. März 2016 in der Gemeinde St. Stefan im Rosental zugetragen hat. An dieser Veranstaltung, bei der die ortsansässigen Bürger über die aktuelle Lage und den Umgang mit Asylsuchenden informiert werden sollen, sprach der Flüchtlingskoordinator des Landes, Hofrat Kurt Kalcher, von einem Geschlechterverhältnis von 42 Prozent zulasten männlicher Flüchtlinge. Ungeachtet der Berechnungsmethode (ob Minderjährige als ungeschlechtlich nicht miteinbezogen wurden oder nicht) ergibt sich eine erhebliche Diskrepanz. Die Öffentlichkeit hat ein Anrecht auf Information über die tatsächliche Anzahl von männlichen Flüchtlingen, die sich in der Steiermark aufhalten.

 

Ich stelle daher gemäß § 69 GeoLT folgende Anfrage:

Wie hoch ist jeweils die Anzahl an männlichen Personen unter erwachsenen Asylwerbern und der Gruppe der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) in der Steiermark (bitte um jeweils getrennte Zahlenangabe) bzw. welcher Prozentsatz ergibt sich jeweils daraus?

 


Unterschrift(en):
LTAbg. Herbert Kober (FPÖ)