LANDTAG STEIERMARK
XVII. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 2825/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 02.11.2018, 09:24:35


Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Arnd Meißl (FPÖ), LTAbg. Christian Cramer (FPÖ), LTAbg. Dipl.-Ing. Gerald Deutschmann (FPÖ), LTAbg. Erich Hafner (FPÖ), LTAbg. Mag. Stefan Hermann (FPÖ), LTAbg. Herbert Kober (FPÖ), LTAbg. Anton Kogler (FPÖ), LTAbg. Helga Kügerl (FPÖ), Dritter Landtagspräsident Dr. Gerhard Kurzmann (FPÖ), LTAbg. Liane Moitzi (FPÖ), LTAbg. Albert Royer (FPÖ), LTAbg. Dipl.-Ing. Hedwig Staller (FPÖ), LTAbg. Marco Triller, BA MSc (FPÖ), LTAbg. Günter Wagner (FPÖ)
Fraktion(en): FPÖ
Zuständiger Ausschuss: Gesundheit
Regierungsmitglied(er): Landesrat Mag. Christopher Drexler

Betreff:
Erste-Hilfe-Kenntnisse der steirischen Bevölkerung gezielt fördern

Jeder zehnte Mensch in Österreich erleidet im Laufe seines Lebens einen unerwarteten Herzstillstand. In diesem Fall ist eine schnellstmögliche Versorgung von immenser Wichtigkeit, zumal bereits nach drei bis fünf Minuten bleibende Schäden im Gehirn auftreten können. Da der Notarzt allerdings statistisch gesehen erst nach acht bis zwölf Minuten am Einsatzort eintrifft, kann dem sofortigen Beginn einer Herzdruckmassage durch anwesende Passanten entscheidende Bedeutung zukommen, wie jüngst auch ein Vorfall in der Obersteiermark vor Augen führte.

So berichtete die „Kleine Zeitung“ am 28. Oktober 2018, dass am diesjährigen Nationalfeiertag nur aufgrund des beherzten Eingriffs dreier Steirer ein Leben gerettet werden konnte. Ein 65-jähriger E-Biker aus dem Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, der sich an einer Bushaltestelle hingesetzt hatte, war während eines Telefonats bewusstlos geworden. Glücklicherweise bemerkten dies zwei Gäste eines in der Nähe gelegenen Lokals, die umgehend zu Hilfe eilten. Unter dem Kommando einer ebenfalls anwesenden freiwilligen Rettungssanitäterin wurden umgehend Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet. Die drei Lebensretter wechselten sich bei der Reanimation ab, bis schließlich die Rettung eintraf und mit einem Defibrillator einen stabilen Puls bzw. eine normale Atmung sicherstellen konnte. Es steht wohl fest, dass der Mann sein Überleben insbesondere dem beispielhaften Handeln seiner drei Schutzengel zu verdanken hat.

Der gegenständliche Vorfall zeigt auf, wie wichtig die Verankerung von Erste-Hilfe-Kenntnissen in breiten Teilen der Bevölkerung ist. Um dieses Faktum zu unterstreichen, fand am 16. Oktober 2018 bereits zum fünften Mal der „Tag der Wiederbelebung“ statt. Die „Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin“ nutze diesen Tag, um im Rahmen ihrer Initiative „Drück mich“ die Grazer Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen: „An Infoständen und mit Hilfe von mobilen Teams konnten Interessierte in der Grazer Innenstadt in kürzester Zeit üben und feststellen, wie einfach Wiederbelebung bei einem unerwarteten Herzstillstand ist. Mehr als 2.500 Menschen drückten dabei insgesamt 10.000 Minuten lang und erreichten damit vermutlich den europaweiten Rekord an diesem Tag.“ (Quelle: https://steiermark.orf.at/news/stories/2942054/)

Ziel der Aktion war es, den an diesem Tag in der Grazer Innenstadt anwesenden Bürgern zu verdeutlichen, dass jeder Laie mit den entsprechenden Kenntnissen den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen kann. Es wäre zweifelsohne wünschenswert, wenn auch die Menschen außerhalb der steirischen Landeshauptstadt durch die Abhaltung von Initiativen wie „Drück mich“ profitieren könnten. Schließlich kann gerade in peripheren Regionen zwischen Eingang eines Notrufes und Ankunft der Rettungskräfte am Unfallort viel Zeit verstreichen. Durch gezielte Erste-Hilfe-Kampagnen in den Bezirkshauptstädten könnten möglicherweise noch mehr Steirer zu potentiellen Lebensrettern ausgebildet werden.


Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Die Landesregierung wird aufgefordert, in Zusammenarbeit mit der „Arbeitsgemeinschaft für Notfallmedizin“ Erste-Hilfe-Kampagnen nach dem Vorbild der Aktion „Drück mich“ in sämtlichen steirischen Bezirkshauptstädten mit dem Ziel zu initiieren, die Erste-Hilfe-Kenntnisse der steirischen Bevölkerung breitenwirksam zu fördern.


Unterschrift(en):
LTAbg. Arnd Meißl (FPÖ), LTAbg. Christian Cramer (FPÖ), LTAbg. Dipl.-Ing. Gerald Deutschmann (FPÖ), LTAbg. Erich Hafner (FPÖ), LTAbg. Mag. Stefan Hermann (FPÖ), LTAbg. Herbert Kober (FPÖ), LTAbg. Anton Kogler (FPÖ), LTAbg. Helga Kügerl (FPÖ), Dritter Landtagspräsident Dr. Gerhard Kurzmann (FPÖ), LTAbg. Liane Moitzi (FPÖ), LTAbg. Albert Royer (FPÖ), LTAbg. Dipl.-Ing. Hedwig Staller (FPÖ), LTAbg. Marco Triller, BA MSc (FPÖ), LTAbg. Günter Wagner (FPÖ)