LANDTAG STEIERMARK
XVII. GESETZGEBUNGSPERIODE


EZ/OZ: 2403/1

Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 19.04.2018, 12:20:59


Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Günter Wagner (FPÖ), LTAbg. Christian Cramer (FPÖ), LTAbg. Dipl.-Ing. Gerald Deutschmann (FPÖ), LTAbg. Erich Hafner (FPÖ), LTAbg. Mag. Stefan Hermann (FPÖ), LTAbg. Herbert Kober (FPÖ), LTAbg. Anton Kogler (FPÖ), LTAbg. Helga Kügerl (FPÖ), Dritter Landtagspräsident Dr. Gerhard Kurzmann (FPÖ), LTAbg. Arnd Meißl (FPÖ), LTAbg. Liane Moitzi (FPÖ), LTAbg. Albert Royer (FPÖ), LTAbg. Dipl.-Ing. Hedwig Staller (FPÖ), LTAbg. Marco Triller, BA MSc (FPÖ)
Fraktion(en): FPÖ
Zuständiger Ausschuss: Bildung
Regierungsmitglied(er): Landesrat Anton Lang

Betreff:
Pilotprojekt zur Etablierung eines österreichweiten Sportstättenplans

Es ist ein gesellschaftliches Anliegen, Bewegung und Sport für die gesamte österreichische Bevölkerung zu ermöglichen. Insbesondere Kinder und Jugendliche sollen zu mehr körperlicher Aktivität und Sport motiviert werden. Zur Ausübung von unterschiedlichen Sportarten und der Betätigung im sportlichen Wettkampf verfügt Österreich über eine breit gefächerte Sportstättenlandschaft. Diese erstreckt sich über Sportplätze, Turnhallen, diverse Freianlagen, große Turnierhallen und Stadien für Meisterschaften sowie kleine Vereins-Sportplätze. Für die Errichtung von Sportstätten gewährt der Bund eine entsprechende Förderung im Sinne des Bundes-Sportförderungsgesetzes (BSFG), welches unter anderem die Stärkung der österreichischen Sportstätteninfrastruktur zum Ziel hat.

Eine genaue Anzahl der Sportanlagen in Österreich ist bedauerlicherweise nicht bekannt. Auch die Einrichtungen in der Steiermark können nicht exakt beziffert werden. Weder die Zahl der bestehenden Sporteinrichtungen in den Bundesländern noch die jeweiligen Förderungsmittel für die Errichtung bzw. die Erhaltung und den Betrieb von Sportstätten sind in irgendeiner Form statistisch erfasst, geschweige denn nachvollziehbar. Seit Jahren wurde von den ehemals zuständigen Ministern der SPÖVP-Regierungen die Erarbeitung eines „Sportstätten-Masterplans“ angekündigt. Bis zum Ende der letzten rot-schwarzen Bundesregierung lag ein solcher allerdings nicht vor. Auch die Novellierung des Bundes-Sportförderungsgesetzes im Jahr 2017 änderte nichts an der undurchsichtigen Fördersituation. Gerade die Subventionspraxis bei den Sportdachverbänden, welche überwiegend von roten und schwarzen Funktionären geführt wurden bzw. werden, trug insgesamt betrachtet zu keiner nachvollziehbaren und transparenten Förderungslandschaft bei.

Angesichts der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung des Sports in Österreich kündigte die türkis-blaue Bundesregierung an, eine übergeordnete nationale Gesamtstrategie für die österreichische Sportförderung zu etablieren. Teil dieser sogenannten „Sport Strategie Austria“ ist die Erstellung eines österreichweiten Sportstättenplans, der in Form eines Investitionskonzepts anhand einer Prioritätenliste erarbeitet werden wird. Dieser soll sämtliche Sportstätten in Österreich abbilden. Geplant ist der Aufbau einer öffentlich zugänglichen Datenbank aller Sporteinrichtungen in Kooperation mit den Ländern und Gemeinden. Die Online-Plattform soll neben den Kontaktadressen der Sportstätten auch eine Auskunft darüber enthalten, welche Sportarten dort angeboten und ausgeübt werden können. Dadurch können vor allem junge Menschen rasch und unbürokratisch eruieren, welches Sportangebot in ihrem unmittelbaren Umfeld vorhanden ist.

Der Sportstättenplan soll vor allem auch eine klare Rollenverteilung zwischen den Gebietskörperschaften bei der Finanzierung der Errichtung und des Betriebes von Sportstätten gewährleisten. Sämtliche Förderungen seitens Bund, Länder und Gemeinden für die Errichtung, Erhaltung, Miete und Instandhaltung sowie die Anschaffung von Sportgeräten und die Durchführung von Wettkämpfen können in der Datenbank abgebildet werden. Auch sonstige zur Verfügung gestellte Sportfördermittel – sowohl für Profivereine und Spitzenklubs als auch für kleine Sportvereine – sollen in nachvollziehbarer Weise dargestellt werden, um eine transparente Förderungslandschaft zu gewährleisten.

Um einen österreichweiten Sportstättenplan etablieren zu können, bedarf es der Kooperation mit den Ländern und Gemeinden. Die Steiermark könnte mit der Initiierung einer entsprechenden Plattform eine Vorreiterrolle einnehmen. Eine digitale Datenbank, wie sie von der Bundesregierung geplant ist, wäre mit Sicherheit ein positiver Schritt, um verschiedene Sportarten noch besser zu bewerben. Dadurch kann der Bekanntheitsgrad verschiedener Sportarten gesteigert und die entsprechenden Sportstätten publik gemacht werden, wodurch wiederum mehr Menschen, insbesondere Kinder und Jugendliche, zum Sport bewegt werden könnten. In der Grünen Mark kann der Steirische Fußballverband als Beispiel für eine solche Datenbank herangezogen werden, da dieser über eine Auflistung sämtlicher Fußballanlagen in der Steiermark verfügt. Angelehnt an dieses Modell könnte in der Steiermark ein Pilotprojekt mit Vorbildwirkung für ganz Österreich gestartet werden.


Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Die Landesregierung wird aufgefordert, die Steiermark auf Bundesebene als Partner bei der Erarbeitung des österreichischen Sportstättenplans anzubieten, um in weiterer Folge in enger Abstimmung mit der Bundesregierung ein Pilotprojekt zur Etablierung einer solchen Datenbank in der Steiermark zu starten.


Unterschrift(en):
LTAbg. Günter Wagner (FPÖ), LTAbg. Christian Cramer (FPÖ), LTAbg. Dipl.-Ing. Gerald Deutschmann (FPÖ), LTAbg. Erich Hafner (FPÖ), LTAbg. Mag. Stefan Hermann (FPÖ), LTAbg. Herbert Kober (FPÖ), LTAbg. Anton Kogler (FPÖ), LTAbg. Helga Kügerl (FPÖ), Dritter Landtagspräsident Dr. Gerhard Kurzmann (FPÖ), LTAbg. Arnd Meißl (FPÖ), LTAbg. Liane Moitzi (FPÖ), LTAbg. Albert Royer (FPÖ), LTAbg. Dipl.-Ing. Hedwig Staller (FPÖ), LTAbg. Marco Triller, BA MSc (FPÖ)