Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)

eingebracht am 02.05.2016, 18:39:18

Ein strategisches Handlungsfeld der Frauen- und Geschlechterstrategie 2020 ist Gewaltprävention. In diesem Sinne braucht es auf unterschiedlichen Ebenen und mit unterschiedlichen Schwerpunkten Burschenarbeit, die Raum für gewaltfreie Geschlechteridentitäten schafft.

Im Rahmen der vom Land Steiermark beauftragten Fachtagung „Gewalt im Namen der Ehre“ wurde das Projekt „Heroes“ aus Berlin vorgestellt, das von allen Seiten als erfolgversprechendes Vorzeigeprojekt gelobt wurde. Bei diesem werden junge Männer mit Migrationshintergrund aus Gesellschaften mit Ehrvorstellungen, die die persönliche Freiheit von Mädchen und Frauen einschränken, zu Trainern ausgebildet, um selbst an Schulen Workshops zu halten. Ziel ist es, den Jugendlichen Perspektiven und Möglichkeiten anzubieten, Ehre neu zu definieren und Mitmenschen nicht im Namen der Ehre zu unterdrücken.

Gerade dass junge Männer aus der eigenen Peergroup als Vorbilder fungieren und gegen Gewalt im Namen der Ehre auftreten, macht dieses Projekt so besonders wichtig. Jungen Männern wird so die Möglichkeit geboten, selbst spielerisch in einem geschützten Rahmen und mit professioneller Unterstützung neue Geschlechteridentitäten und Lebensentwürfe zu entwickeln.

Neben sieben deutschen Städten wird es ab Mai einen Heroes-Ableger im Bundesland Salzburg geben, der vom Berliner Projektleiter Yilmaz Atmaca selbst betreut und aufgebaut wird.

Ein derartiges Projekt wäre auch für die Steiermark äußerst sinnvoll, um präventiv Gewalt gegen Frauen entgegenzuwirken und Burschen andere Perspektiven während einer identitätssuchenden Lebensphase anzubieten.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Die Landesregierung wird aufgefordert, gemeinsam mit bestehenden Strukturen der Burschenarbeit auch in der Steiermark das Projekt "Heroes" nach Berliner Vorbild zu realisieren und die dafür erforderlichen Mittel zur Verfügung zu stellen.