EZ/OZ: 3641/1
Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)
eingebracht am 27.09.2019, 09:37:58
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne)
Fraktion(en): Grüne
Zuständiger Ausschuss: Infrastruktur
Regierungsmitglied(er): Landesrat Anton Lang
Betreff:
Gleichenberger Bahn als Regionalbahn erhalten
Die Treibhausgas-Emissionen in Österreich sind laut Umweltbundesamt von 2016 auf 2017 um rd. 3,3 % gestiegen und liegen bei 82,3 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. Seit dem Jahr 1990 verzeichnen wir im Verkehrssektor eine Steigerung der Treibhausgas-Emissionen in der Höhe von 71,8 %. Anreize und Maßnahmen zum Umstieg auf klimaverträgliche Mobilitätsformen sind daher unumgänglich. Ohne deutliche Anreize im öffentlichen Verkehr werden die klimapolitischen Ziele nicht erreicht werden. Wenn das Land Steiermark Klimaschutz wirklich ernst nimmt, ist es daher wichtig, dass insbesondere der Verkehrssektor verstärkte Beachtung findet.
Um die Klimaziele erreichen zu können und die Staus auf den Straßen zu verringern, müssen wir das Bahnnetz weiter ausbauen und attraktivieren. In Ergänzung zum Hauptbahnnetz haben Regionalbahnen eine große Bedeutung. Trotzdem sind viele dieser Bahnen nach wie vor in ihrer Existenz gefährdet. Aktuellstes Beispiel ist die Gleichenberger Bahn. Die Landesbahn Feldbach–Bad Gleichenberg (auch Lokalbahn Feldbach–Bad Gleichenberg oder Gleichenberger Bahn genannt) ist eine normalspurige und mit Gleichstrom betriebene Eisenbahnstrecke. Sie wurde 1931 eröffnet und steht im Eigentum der Steiermarkbahn (StB), die auch Betreiber der Strecke sind. Weiterführende Planungen bis Bad Radkersburg konnten leider nie verwirklicht werden. Die Strecke ist seit 28. Februar 1994 in den Verkehrsverbund Steiermark integriert.
Nun wurde laut Medienberichten in der Regionalversammlung beschlossen, dass die Gleichenberger Bahn nur mehr als Touristikbahn Verwendung finden soll und die Fahrplanleistungen der Gleichenberger Bahn auf Regionalbuslinien umgelegt werden. Anstatt die Regionalbahnen zu behalten und auszubauen, wird damit eine weitere Bahn stillgelegt. Diese Bahnlinie wurde nicht erbaut, um Gewinne zu erwirtschaften, sondern um die verkehrsmäßig abgelegenen Regionen wirtschaftlich zu stärken. Zudem besteht die Gefahr, dass nach Einstellung der Bahnstrecke auch die Anzahl der vorgesehenen Busse reduziert und es letztlich gar keinen öffentlichen Verkehr mehr geben wird.
Es wird daher der
Antrag
gestellt:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Landesregierung wird aufgefordert, die Zukunft der Gleichenberger Bahn als Regionalbahn durch ein Investitionsprogramm sicherzustellen.
Unterschrift(en):
LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne)