XVII. GESETZGEBUNGSPERIODE

TOP 4

EZ/OZ 2026/2

Schriftlicher Bericht

Ausschuss: Infrastruktur

Ausgangslage:

Im Jahr 2016 sind die Gemeinden entlang der Eisenstraße der Empfehlung einer Planungsgruppe gefolgt und haben sich, um den öffentlichen Verkehr der Region effizient weiterzuentwickeln, für das System Bus entschieden.

Die Abteilung 16 des Landes Steiermark ist mit der Detailplanung und Umsetzung des Busverkehrs in dieser Verkehrsregion beauftragt worden, die ersten Umsetzungsschritte sollen nun mit Fahrplanwechsel im Dezember 2017 erfolgen.

Das neue Fahrplanangebot:

Fahrplan suburbaner Bereich Leoben – Trofaiach

Herzstück des neuen Bussystems in das Vordernberger Tal ist der Viertelstundentakt unter der Woche zwischen Leoben und Trofaiach. Es überlagern sich nämlich die Linie 820 von Leoben nach Eisenerz, die im regelmäßigen Stundentakt unterwegs sein wird, mit den Linien 20 nach Gladen (alle 60 min.) und 21 nach Gimplach (alle 30 min.). Somit ergibt sich im Abschnitt Leoben Zentrum bis Trofaiach Mitte alle 15 Minuten eine Fahrtmöglichkeit.

An Samstagnachmittagen sowie an Sonn- und Feiertagen wird zwischen Leoben und Trofaiach ein stündlicher Busverkehr angeboten.

In Leoben sind optimale Umsteigebeziehungen zum Fernverkehr wie auch zur S-Bahn gegeben.

(siehe angeschlossene Graphik)

Fahrplan suburbaner Bereich Leoben – Proleb/Niklasdorf und Leoben – Edling – Trofaiach

Der obgenannte Ast nach Trofaiach ist betrieblich auch sehr eng mit den Linien nach Proleb bzw. Niklasdorf verwoben. Durch die neuen regelmäßigen Takte ergibt sich die umlauftechnische Option, optimal im Lenker- und Buseinsatz eingebettet auch Verbesserungen für den suburbanen Bereich östlich von Leoben zu erreichen. So lassen sich durch die gemeinsame Betrachtung kostentechnische Synergien heben.

Über den ganzen Tag soll ein regelmäßiger Halbstundentakt Proleb, Niklasdorf und Leoben verbinden. Samstags wird ein Stundentakt geboten, ebenfalls einen Abendverkehr bis 23:00 Uhr. Sonntags gibt es ca. alle zwei Stunden ein betrieblich optimiertes Angebot.

Im Bereich Edling fahren einzelne Kurse der Linie 820 nicht direkt von Leoben über die Gmeingrube nach Trofaiach sondern über Edling. Um jedoch ganztägig einen regelmäßigen Takt zwischen Leoben und Trofaiach herzustellen, ist es notwendig, diese Kurse auf die Strecke über die Gmeingrube umzulegen. Für den Bereich Kulmsiedlung, Edling und Russenstraße ist somit ein entsprechender Ersatzverkehr vorzusehen. Zudem weist das dortige Angebot derzeit trotz Linie 820 massive Angebotslücken auf, die im Zuge des Projekts geschlossen werden könnten. Die Mindestbedienung sieht zwei Kurspaare vormittags sowie zwei nachmittags vor.

Fahrplan RegioBus Leoben – Vordernberg – Eisenerz

Wie beim Fahrplanschema für das Vordernberger Tal dargelegt ist die Linie 820 ein integraler Bestandteil des Viertelstundentakts Leoben – Trofaiach. Dafür muss die Linie 820 unter der Woche im regelmäßigen Stundentakt geführt werden.

Zudem gibt es für den RegioBus-Verkehr über den Präbichl die Ausweitung des Abendverkehrs und regelmäßigere Taktungen am Wochenende (samstags stündlich, sonntags alle zwei Stunden).

Marketing:

Die Erfahrungswerte von der S-Bahn usw. haben gezeigt, dass direkt einhergehend mit der Angebotsverbesserung auch ein umfassendes Marketing stattfinden muss.

Die neuen Takte, Linienführungen, Haltestellen etc. brauchen eine umfassende Kampagne zur Bekanntmachung. Damit einhergehend soll das gesamte Image des öffentlichen Verkehrs in der Region verbessert werden.

Corporate Design:

Der Busverkehr entlang der Eisenstraße soll entsprechend der Nomenklatur der Verbund Linie einheitlich auftreten. Dazu muss sowohl ein Corporate Design als auch eine Corporate Identity geschaffen werden (analog der Produktmarke "Aichfeldbus" mit ihrer Leitfarbe Wasserblau). Darauf aufbauend wird eine vereinheitlichte Fahrgastinformation in Echtzeit und die Infrastruktur mit hoher Identifikation und spezifischem Wiedererkennungswert aufgesetzt.

Kosten und Finanzierung:

Die Kosten für die Verkehrsdienstleistungen im Bündel Eisenstraße werden teilweise von den jeweils betroffenen Gemeinden mitgetragen, jedoch überwiegend vom Land Steiermark finanziert.

Die Kosten werden in den folgenden Tabellen dargestellt:

Gesamtkosten für den Zeitraum Dezember 2017 bis September 2022:
 

Die jährlichen Kosten dieser Weiterentwicklung des ÖV Angebotes können für das Land Steiermark in etwa wie folgt aufgeschlüsselt werden:            

Die Zahlungen des Landes in der Höhe von bis zu € 2.020.300,00 erfolgen in den Jahren 2017 bis 2021 innerhalb der jeweils genehmigten Detailbudgets „Verkehr“ zu Lasten der Auszahlungsgruppe „Auszahlung aus Transfers“ (Konto 1/690204-7420). Die Zahlungen des Landes in der Höhe von bis zu € 50.000,00 für Marketingmaßnahmen erfolgen innerhalb der jeweils genehmigten Detailbudgets „Verkehr“ zu Lasten der Auszahlungsgruppe „Auszahlung aus Transfers“ (Konto 1/690304-7420).

Für den darüber hinaus gehenden Zeitraum vom 01.01.2022 bis 09.07.2022 ist im Gesamtausmaß von bis zu € 264.700,00 (Kosten der Verkehrsleistungen für das Jahr 2022 sowie anteilig mögliche Kosten für einen weiteren Bedarf bzw. Unvorhergesehenes) im Globalbudgets „Verkehr“ Vorsorge zu treffen.

Der Abschluss der erforderlichen Finanzierungs- und Verkehrsdienstverträge ist als Vorhaben gemäß § 47 Landeshaushaltsgesetz zu werten. Entsprechend § 48 Landeshaushaltsgesetz wurde für dieses Vorhaben, insbesondere für den über den aktuell beschlossenen Landesfinanzrahmen hinausgehenden Mittelbedarf im Globalbudget Verkehr für den Zeitraum vom 1.1.2022 bis 9.7.2022 in der Höhe von maximal € 264.700,00, das Einvernehmen mit dem Landesfinanzreferenten hergestellt.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

1. Der vorstehende Bericht wird zur Kenntnis genommen.

2. Die Abteilung 16, Verkehr und Landeshochbau, wird ermächtigt, für das Projekt „RegioBus Eisenstraße“ die erforderlichen Finanzierungs- und Verkehrsdiensteverträge bis längstens Sommerferienbeginn 2022 abzuschließen.

3. Die Abteilung 16, Verkehr und Landeshochbau, wird ermächtigt, für die beschriebenen Maßnahmen Zahlungen an die Steirische Verkehrsverbund GmbH in der Höhe von bis zu € 2.335.000,00 zu leisten.

4. Die Zahlungen des Landes in der Höhe von bis zu € 2.020.300,00 erfolgen in den Jahren 2017 bis 2021 innerhalb der jeweils genehmigten Detailbudgets „Verkehr“ zu Lasten der Auszahlungsgruppe „Auszahlung aus Transfers“ (Konto 1/690204-7420). Die Zahlungen des Landes in der Höhe von bis zu € 50.000,00 für Marketingmaßnahmen erfolgen innerhalb der jeweils genehmigten Detailbudgets „Verkehr“ zu Lasten der Auszahlungsgruppe „Auszahlung aus Transfers“ (Konto 1/690304-7420).

Für den darüber hinaus gehenden Zeitraum von 01.01.2022 bis 09.07.2022 ist im Gesamtausmaß von bis zu € 264.700,00 im Globalbudgets „Verkehr“ Vorsorge zu treffen.