EZ/OZ: 1462/1
Befragung eines Mitgliedes der Landesregierung (§ 69 GeoLT)
eingebracht am 11.06.2021, 10:36:10
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Nikolaus Swatek, BSc (NEOS)
Fraktion(en): NEOS
Regierungsmitglied(er): Landesrätin Dr. Juliane Bogner-Strauß
Betreff:
Keine Starterlaubnis für Elementarpädagogik-Kollegs?
Die Steiermark kämpft schon seit geraumer Zeit mit einem Fachkräftemangel im Bereich der Elementarpädagogik. Dieser führte im letzten Jahr sogar so weit, dass die Landesregierung im Oktober 2020 die gesetzliche Grundlage schuf, um die Ausbildungsvoraussetzungen für Kindergartenpädagog_innen herabzusetzen.
Der Mangel an qualifiziertem Personal liegt an den unattraktiven Arbeitsbedingungen einerseits, sowie an der fehlenden Anerkennung und Wertschätzung andererseits. Und das, obwohl es um den wichtigsten Beruf unseres Landes geht. Aus diesen Gründen interessieren sich immer weniger Menschen in der Steiermark für die Ausbildung zur Elementarpädagog_in. Zudem ergreifen nur sehr wenige Bafep-Absolvent_innen später auch tatsächlich diesen Beruf. Dadurch mangelt es in steirischen Kindergärten und Kinderkrippen an Fachpersonal. Um den Bedarf trotzdem decken zu können, musste das Niveau der Qualifikation "vorläufig" herabgesetzt werden. Um aus dieser Zwischenlösung keinen Dauerzustand zu machen und dem Fachkräftemangel in der Elementarpädagogik entgegenzuwirken, wurden in der Steiermark zwei neue Kollegs für Elementarpädagogik an den Bafeps in Hartberg und Mureck geschaffen. Doch der Versuch auf diese Weise mehr Interessierte zu finden, blieb bislang leider erfolglos. An keinem der beiden neuen Kollegs gab es über 14 Anmeldungen (https://www.kleinezeitung.at/steiermark/oststeier/5988105/Corona-und-Medien_Zu-wenige-Bewerber-fuer-neues-Kolleg-in). Die steirische Bildungsdirektion lässt entsprechende Klassen aber erst bei mindestens 20 Anmeldungen starten. Aus heutiger Sicht kann somit bei keinem dieser Kollegs die Ausbildung zur Kindergartenpädagog_in begonnen werden. An der niedrigen Anzahl der Anwärter_innen für diesen Beruf wird sich aber auch künftig nichts ändern, wenn die Rahmenbedingungen, wie eine finanziellen Aufwertung des Gehalts und die Verkleinerung der maximalen Gruppengrößen in Kindergärten und Kinderkrippen, nicht verbessert werden.
Damit in Zukunft mehr Interessent_innen einen Beruf in der Elementarpädagogik ergreifen und auch gerne und langfristig in diesem Bereich arbeiten, braucht es also eine grundlegende Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Nur so bekommen Kinder in der Steiermark von Anfang an die Bildung, die ihnen zusteht.
Es wird folgende
Anfrage
gestellt:
Welche Schritte setzen Sie, um zu gewährleisten, dass die Ausbildung zum/zur Elementrapädagog_in an den neu geschaffenen Kollegs für Elementarpädagogik der Bafeps Hartberg und Mureck trotz der geringen Anmeldungen starten kann?
Unterschrift(en):
LTAbg. Nikolaus Swatek, BSc (NEOS)