EZ/OZ: 1924/1
Befragung eines Mitgliedes der Landesregierung (§ 69 GeoLT)
eingebracht am 14.01.2022, 09:55:30
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ)
Fraktion(en): KPÖ
Regierungsmitglied(er): Landesrätin Dr. Juliane Bogner-Strauß
Betreff:
Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen: Reichen bisherige Maßnahmen tatsächlich aus?
Die Corona-Pandemie hat große Auswirkungen auf die Psyche vieler Menschen. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden darunter, wie kürzlich eine bundesweite Studie bestätigte: Junge Menschen leiden in erhöhtem Ausmaß unter „akuter seelischer Isolation.“ Gleichzeitig mangelt es an Betreuungs- und Behandlungsangeboten.
Auch in der Steiermark ist seit vielen Jahren ein Mangel an spezifischen Angeboten für Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie an Fachärztinnen und Fachärzten für Kinder- und Jugendpsychiatrie festzustellen. Noch zu Beginn der Corona-Pandemie sprach die Ärztekammer in Zusammenhang mit der regionalen Versorgung im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie wörtlich von einem „Notstand“. Seitdem hat sich die seelische Gesundheit zahlreicher junger Menschen noch deutlich verschlechtert.
Auch außerstationäre Wohneinrichtungen für psychisch kranke Kinder und Jugendliche sind in der Steiermark Mangelware. Bei den sozialpädagogischen Wohnplätzen gehört die Steiermark mit 21,3 Plätzen pro 10.000 Einwohner:innen (Stand 2020) zu den Schlusslichtern in Österreich.
Der Steirische Landesverband für Psychotherapie und das Kinderbüro haben im Herbst des vergangenen Jahres, zum Tag der Kinderrechte, auf den Bedarf an Präventions- bzw. Behandlungsangeboten für Menschen bis 14 Jahre hingewiesen. Sie verweisen gemeinsam mit vielen anderen Organisationen auf die schwerwiegenden psychischen Belastungen, denen junge Menschen in der Corona-Krise ausgesetzt sind.
Eine merkbare Verbesserung in diesem breiten Feld, obwohl seit Jahren von verschiedenen Seiten eingemahnt, ist allerdings auch angesichts dieser kritischen Situation nicht zu verzeichnen.
Angesichts der gravierenden Auswirkungen der Pandemie auf die seelische Gesundheit junger Menschen und der eindringlichen Warnung zahlreicher Expertinnen und Experten ist es nötig, hier zeitnah konkrete Angebote zu setzen, die über bisher geplantes hinausgehen.
Es wird folgende
Anfrage
gestellt:
Sind Sie der Ansicht, dass angesichts der Steigerung von Problemen im Bereich der psychischen Gesundheit bei Kindern und Jugendlichen die bisher seitens der Landesregierung gesetzten Maßnahmen ausreichend sind?
Unterschrift(en):
LTAbg. Claudia Klimt-Weithaler (KPÖ)