EZ/OZ: 1925/1
Befragung eines Mitgliedes der Landesregierung (§ 69 GeoLT)
eingebracht am 14.01.2022, 10:50:32
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Mario Kunasek (FPÖ)
Fraktion(en): FPÖ
Regierungsmitglied(er): Landesrätin Dr. Juliane Bogner-Strauß
Betreff:
Skandalöses Vorgehen an steirischer Volksschule: Kind mit Maskenbefreiung muss Schularbeit im Freien schreiben
Am 11. Jänner 2022 ereignete sich ein unglaublicher Vorfall in der Volksschule Voitsberg: Ein neunjähriger Bub mit Maskenbefreiung musste den Sachunterrichtstest bei Minusgraden im Freien vor der Schule schreiben, da die Schulleitung sein gültiges ärztliches Attest nicht akzeptierte. Gäbe es keine Aufnahme von dem im Freien mit dicker Winterjacke auf einem Stuhl sitzenden Kind, würde man dieser Begebenheit keinen Glauben schenken – so grotesk muten die Szenen an, die sich rund um die Volksschule ereigneten.
Bekanntlich herrscht seit Schulbeginn nach den Weihnachtsferien am 10. Jänner 2022 wieder eine verschärfte Maskenpflicht in den Bildungseinrichtungen. Auch während des Unterrichts ist von Volks- und Unterstufenschülern ein Mund-Nasen-Schutz (MNS) zu tragen, Oberstufenschüler sind zum Tragen einer FFP2-Maske verpflichtet. Zudem müssen sich alle Schüler drei Mal wöchentlich einem Antigen- bzw. PCR-Test unterziehen, um den Präsenzunterricht besuchen zu dürfen.
Wie die „Kronen Zeitung“ am 13. Jänner 2022 berichtete, verfügt der betroffene Schüler der VS Voitsberg, der regelmäßig getestet wird, seit dem 9. Jänner 2022 über ein gültiges ärztliches Attest, das ihn aufgrund gesundheitlicher Gründe von der Maskentragepflicht befreit. Die Schuldirektion wollte dieses Attest scheinbar nicht akzeptieren, weswegen der Drittklässler seit Inkrafttreten der verschärften Corona-Regeln nicht mehr am Präsenzunterricht teilnehmen darf. Aufgrund seines akribischen Lernens im Vorfeld wollte der betroffene Schüler den geplanten Sachunterrichtstest dennoch absolvieren, was dazu führte, dass er diesen gemäß der Vorgabe der Schulleitung letztlich im Freien schreiben musste. Die beiden zuständigen Klassenlehrerinnen würden laut den Eltern des Kindes keine Schuld an dieser grotesken Situation tragen, die Problematik begründe sich offenbar in der Haltung der Direktorin. Der erboste Vater, der seinen Sohn für den Test in die Schule brachte und vorerst nichts von der „Freiluftaktion“ ahnte, hielt die Situation mittels Smartphone-Aufnahme fest. Diese kursierte binnen kürzester Zeit im Netz und rief eine gewaltige Welle der Empörung hervor. Tenor: „Wie kann man ein Kind bei eisiger Kälte vor die Schule setzen?“ (Quelle: https://www.krone.at/2602115)
Nach diesem unfassbaren Ereignis wurde der Neunjährige von seinen Eltern von der Schule genommen und in einer anderen Volksschule untergebracht. Auch ein Anwalt soll bereits kontaktiert worden sein. Für die Freiheitlichen ist dieser Vorfall der Ausfluss einer offenbar völlig fehlgeleitet agierenden Schulleitung sowie der politisch vorgegebenen Maßnahmen seitens der Bundes- und Landesregierung. Dass ein Schüler trotz vorhandenen ärztlichen Attests „wie ein Aussätziger behandelt wird“, wie der Vater betonte, ist aus freiheitlicher Sicht absolut inakzeptabel. Die im Raum stehende Vorgehensweise der Schulleitung führt in erschreckender Art und Weise vor Augen, in welchem Ausmaß sich die Chaos-Maßnahmen mittlerweile auf unsere Kinder auswirken. Ein Übergehen zur Tagesordnung ist nach diesem Vorfall keinesfalls möglich, vielmehr gilt es, die vermeintlichen Vorwürfe restlos aufzuklären und derartige Eskalationen künftig zu unterbinden. Außerdem muss die Direktorin der Volksschule, die das ärztliche Attest scheinbar willkürlich nicht akzeptierte und diese absurde Situation zu verantworten hat, auch mit entsprechenden Konsequenzen bedacht werden.
Es wird folgende
Anfrage
gestellt:
Inwiefern wird das unsägliche Vorgehen der Schulleitung der Volksschule Voitsberg Maßnahmen des Bildungsressorts bzw. der Bildungsdirektion nach sich ziehen?
Unterschrift(en):
LTAbg. Mario Kunasek (FPÖ)