EZ/OZ: 1836/1
Schriftliche Anfrage an ein Mitglied der Landesregierung (§ 66 GeoLT)
eingebracht am 01.12.2021, 12:03:16
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Patrick Derler (FPÖ), LTAbg. Helga Kügerl (FPÖ)
Fraktion(en): FPÖ
Regierungsmitglied(er): Landeshauptmann-Stv. Anton Lang
Frist: 01.02.2022
Betreff:
Tunneltrasse Koralmbahn – Aktueller Projektstand und begleitende Maßnahmen
Die Bauarbeiten für die Tunneltrasse der Koralmbahn befinden sich in vollem Gange. Seit einigen Monaten sind für die direkt betroffenen Gemeinden entlang der Trassenführung auch die damit einhergehenden verkehrstechnischen Problemstellungen schlagend geworden. Mit dem Wegfall der B67 Neu als Hauptverkehrsader für den täglichen Pendlerverkehr zwischen Graz und den Umlandgemeinden entwickeln sich nahezu täglich Stausituationen entlang der restlichen verbliebenen Verkehrsachsen. Fahrtzeiten von mitunter bis zu einer Stunde in den Morgenstunden von Feldkirchen bei Graz bis in die Grazer Innenstadt sind keine Seltenheit. Umgekehrt reichen die Kolonnen im Nachmittagsverkehr oftmals quer durch das ganze Feldkirchner Ortsgebiet.
Trotz intensiver Vorbereitungen seitens des Landes Steiermark waren die Gemeinden entlang der Trassenführung und insbesondere der Regionalverband „GU-6“ in der Vorbereitung der Bauphase säumig. So wurden Projekte nur zögerlich geplant und bis dato zahlreiche Vorhaben entweder in abgewandelter Form oder gar nicht zur Umsetzung gebracht. Die Eröffnung weiterer Baustellen während der Errichtungsphase der Koralmbahntrasse, wie etwa die eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit der „Feldkirchner Straße“ – einer Ost-West-Verbindung im Norden von Feldkirchen bei Graz – durch die Adaptierung des dort befindlichen Bahnhofes im Zusammenhang mit dem viergleisigen Ausbau der Bahnstrecke tragen ihr übriges zur derzeitigen Verkehrssituation bei.
Nach mittlerweile mehr als einem halben Jahr intensiver Bautätigkeit ist die Zeit gekommen, die im Vorfeld besprochenen und teils auch umgesetzten Maßnahmen zur Regulierung der Verkehrsströme einer Evaluierung zu unterziehen und dementsprechende Adaptierungen im Verkehrskonzept vorzunehmen.
Es wird daher folgende
Schriftliche Anfrage
gestellt:
- Welche Begleitmaßnahmen zur Verkehrsabwicklung wurden seit Beginn der Sperre der B67 Neu vonseiten des Landes ergriffen?
- Haben sich diese Begleitmaßnahmen als effektiv erwiesen und wenn ja, wie wurde diese Effektivität festgestellt?
- Wenn nein, welche Adaptierungen der Begleitmaßnahmen wurden bisher vorgenommen?
- Wurden die getroffenen Begleitmaßnahmen in ihrer Allgemeinheit bereits einer Evaluierung unterzogen?
- Wenn ja, was waren die konkreten Ergebnisse dieser Evaluierungen?
- Wenn nein, bis wann ist mit einer solchen Evaluierung zu rechnen?
- Welche Kosten entstanden dem Land Steiermark durch diese Begleitmaßnahmen bisher und wie gliedern sich diese konkret?
- Welche Begleitmaßnahmen zur Lenkung der Verkehrsströme wurden seitens der betroffenen Gemeinden seit Beginn der Sperre der B67 Neu umgesetzt?
- Haben sich diese Begleitmaßnahmen als effektiv erwiesen und wenn ja, wie wurde diese Effektivität festgestellt?
- Wenn nein, welche Adaptierungen der Begleitmaßnahmen wurden bisher vorgenommen?
- Wurden die getroffenen Begleitmaßnahmen in ihrer Allgemeinheit bereits einer Evaluierung unterzogen?
- Wenn ja, was waren die konkreten Ergebnisse dieser Evaluierungen?
- Wenn nein, bis wann ist mit einer solchen Evaluierung zu rechnen?
- Inwieweit, werden die zuständigen Abteilungen des Landes Steiermark in die Überlegungen der betroffenen Gemeinden hinsichtlich der angedachten Begleitmaßnahmen zur Lenkung der Verkehrsströme eingebunden?
- Wie gestaltet sich die Abwicklung des öffentlichen Verkehrs seit Beginn der Sperre der B67 Neu?
- Kommt es vermehrt zu Verspätungen des öffentlichen Verkehrs und wenn ja, wie gestalten sich diese konkret?
- Mussten Adaptierungen der Routenführungen vorgenommen werden?
- Wurde die Abwicklung des öffentlichen Verkehrs im Grazer Süden seit Beginn der Sperre der B67 Neu in ihrer Allgemeinheit bereits einer Evaluierung unterzogen?
- Wenn ja, was waren die konkreten Ergebnisse dieser Evaluierungen?
- Wenn nein, bis wann ist mit einer solchen Evaluierung zu rechnen?
- Sind die zuständigen Abteilungen des Landes in die derzeit laufenden Planungen der GU-6-Gemeinden zur Errichtung einer „Radautobahn“ eingebunden?
- Wenn ja, wie erfolgten bisherige Gespräche bzw. Planungen konkret?
- Wenn nein, warum nicht?
- Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den betroffenen Gemeinden entlang des Baustellenbereiches?
- Werden seitens der Gemeinden eigene Begleitmaßnahmen zur Verkehrsabwicklung während der Bauphase gesetzt?
- Wenn ja, wie gestalten sich diese konkret?
- Steht Ihr Ressort in Kontakt zum Gemeindeverbund GU-6 zur Schaffung von weiteren Begleitmaßnahmen zur Verkehrsabwicklung während der restlichen Bauphase?
- Wenn ja, wie gestalten sich derlei Überlegungen konkret?
- Wie beurteilen Sie persönlich die Zusammenarbeit mit den Planungsteams der ÖBB einerseits und den vom Bauvorhaben betroffenen Kommunen andererseits?
Unterschrift(en):
LTAbg. Patrick Derler (FPÖ), LTAbg. Helga Kügerl (FPÖ)