EZ/OZ: 2684/1
Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)
eingebracht am 25.11.2022, 09:38:39
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne), LTAbg. Georg Schwarzl (Grüne), LTAbg. Veronika Nitsche, MBA (Grüne), LTAbg. Andreas Lackner (Grüne)
Fraktion(en): Grüne
Zuständiger Ausschuss: Klimaschutz
Regierungsmitglied(er): Landesrätin Mag. Ursula Lackner
Betreff:
Klimaschutzpotential der Torfboden-Moore nutzen!
Moore leisten einen wichtigen Beitrag zum Klima- und Biodiversitätsschutz; das ist inzwischen bereits ein sehr verbreitetes Wissen. Auch die Landesregierung stellt das in ihrer Stellungnahme zum Grünen Antrag „Ehemalige Moore als natürliche Kohlenstoffspeicher erhalten und eine nachhaltige Nutzung fördern!“ (EZ/OZ 2126/1) fest: „Die Bedeutung der Moore als wichtige Lebensräume sowie Kohlenstoffspeicher für den Natur- als auch den Klimaschutz ist mittlerweile hinreichend bekannt.“ Viel weniger bekannt ist, dass die sogenannten Torfböden ebenso wichtig für den Klimaschutz sind. Torfböden sind ehemalige Moore, die vom Menschen in den letzten Jahrhunderten entwässert und meist landwirtschaftlich genutzt wurden und werden. In der Steiermark findet man sie vor allem in den Talböden der Alpentäler. Wie groß die Fläche der Torfböden in der Steiermark ist, kann nach dem momentanen Wissensstand nur geschätzt werden. Eine Faustformel besagt, dass es meist gleich viele Torfböden wie Moore in einem Land gibt, dies entspricht dem europäischen Durchschnitt. Auf jeden Fall emittieren die steirischen Torfböden ebenso viel Treibhausgase (v.a. CO2 und auch das klimaschädlichere Methan) wie die klassischen Moore. In beiden Fällen ist der Grund dafür die Entwässerung, daher braucht es eine Wiedervernässung dieser Flächen.
Leider erkennt die Landesregierung diese Chance für den Klimaschutz bisher nicht, denn „Bei der Steirischen Strategie werden ausschließlich Moore samt intakter (bzw. beschränkt degenerierter) Moorvegetation berücksichtigt.“ (Stellungnahme EZ/OZ 2126/3). In der Steirischen Moorschutzstrategie wird dazu noch im Detail ausgeführt: „Aufgrund der Seltenheit und des unzureichenden Wissensstandes in Österreich zu diesen Böden wird in der vorliegenden Steirischen Strategie auf eine tiefergehende Betrachtung verzichtet.“
Leider ist der Wissensstand zu den Torfböden in der Steiermark tatsächlich noch unzureichend, aber gerade deshalb muss zu dem Thema intensiv geforscht werden. Schließlich sollten zur Eindämmung der Klimakrise alle Möglichkeiten in Betracht gezogen werden.
Es wird daher der
Antrag
gestellt:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Landesregierung wird aufgefordert,
- die Steirische Moorschutzstrategie zu überarbeiten und dabei auch die Torfböden zu berücksichtigen, sowie
- ein Forschungsprojekt zu initiieren, um die steirischen Torfböden zu erheben und in der Folge ein Bewirtschaftungskonzept für die jeweiligen Torfbödenstandorte zu entwickeln.
Unterschrift(en):
LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne), LTAbg. Georg Schwarzl (Grüne), LTAbg. Veronika Nitsche, MBA (Grüne), LTAbg. Andreas Lackner (Grüne)