EZ/OZ: 119/1
Schriftliche Anfrage an ein Mitglied der Landesregierung (§ 66 GeoLT)
eingebracht am 02.01.2020, 14:55:11
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Marco Triller, BA MSc (FPÖ), Dritter Landtagspräsident Dipl.-Ing. Gerald Deutschmann (FPÖ), LTAbg. Mag. Stefan Hermann, MBL (FPÖ), LTAbg. Gerhard Hirschmann (FPÖ), LTAbg. Albert Royer (FPÖ)
Fraktion(en): FPÖ
Regierungsmitglied(er): Landesrätin Dr. Juliane Bogner-Strauß
Frist: 02.03.2020
Betreff:
Nachnutzung des Spitals in Hörgas
Seit 1. Juli 2019 ist im einstigen Krankenhaus in Hörgas ein Facharztzentrum untergebracht. Der „ORF Steiermark“ berichtete über die Eröffnung der Einrichtung wie folgt: „[…] ‚Am Standort des früheren LKH Hörgas verbleibt ein multiprofessionelles Team aus Fachärzten für Innere Medizin, Allgemeinmedizinern, Pflegefachkräften, Diätologen und Fachkräften für Röntgen und Labor mit der gesamten medizinischen Ausstattung für alle ambulanten Untersuchungen‘, so Vorstandsvorsitzender Karlheinz Tscheliessnigg und Vorstandsdirektor Ernst Fartek.
Dadurch will man eine umfassende fachärztliche Versorgung gewährleisten, während Spitalsambulanzen entlastet werden sollen, wenn die Ausstattung und Infrastruktur eines Krankenhauses nicht erforderlich sind.
Vor allem ältere Menschen sollen im FAZ Hörgas behandelt werden, unter anderem sind etwa die Diagnose und Behandlung von Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen möglich. Schwerpunkte liegen neben diesem gastroenterologischen Bereich in der Kardiologie (u.a. Herzultraschall) sowie der Hepatologie zur allgemeinen Abklärung von Lebererkrankungen. Ein diabetologischer Schwerpunkt samt Schulungen rundet das Angebot laut einer Aussendung der KAGes ab. […]“ (Quelle: https://steiermark.orf.at/stories/3002651/)
Mitte September dieses Jahres erfolgte seitens der KAGes die erste Zwischenbilanz. Demnach konnten bei einer Tagesfrequenz von bis zu 48 Patienten in den Monaten Juli und August fast 1.500 Patienten versorgt werden, wie die „Kleine Zeitung“ am 11. September 2019 berichtete. Konkret wurde die Einrichtung an Wochentagen durchschnittlich von 30 bis 35 Patienten frequentiert. Etwas hinter den Erwartungen zurück blieb das Wochenendangebot, lediglich zwei bis sieben Patienten wollten an Samstagen die medizinischen Leistungen des FAZ in Anspruch nehmen. Seitens der KAGes-Führung zeigte man sich dennoch erfreut über die Bilanz der ersten beiden Monate. Trotz der vergleichsweise geringen Auslastung der Samstage könne festgehalten werden, dass das erste von der KAGes betriebene Facharztzentrum bei den Patienten gut ankommen sei. (Quelle: https://www.kleinezeitung.at/steiermark/5687969/Steiermark_Facharztzentrum-Hoergas-legt-erste-Bilanz-vor)
Angesichts der bekanntgegebenen Daten besteht zweifelsohne weiterer Optimierungsbedarf hinsichtlich des medizinischen Angebots am Facharztzentrum Hörgas. Darüber hinaus stellt sich jedoch auch die Frage, wie die derzeit nicht in Verwendung befindlichen Räumlichkeiten des ehemaligen Krankenhauses einer guten Nachnutzung zugeführt werden können.
In diesem Zusammenhang kann auf eine Veranstaltung des ÖAAB am 22. Oktober dieses Jahres in der Marktgemeinde Gratwein-Straßengel verwiesen werden, in deren Rahmen der damalige Gesundheitslandesrat Christopher Drexler auf Anfrage vor versammeltem Publikum versprach, sich für die Installierung eines Tagesbetreuungszentrums für Senioren in den Räumen des einstigen Spitals Hörgas einsetzen zu wollen.
Die Etablierung eines solchen Zentrums wäre absolut begrüßenswert, da dies nicht nur eine geeignete Nutzung der leerstehenden Räumlichkeiten bedeuten, sondern vor allem auch zur Entlastung pflegender Angehöriger beitragen würde. Im Zuge der gegenständlichen Anfrage soll folglich auch geklärt werden, wie weit die Umsetzungspläne dieses Projekts bereits vorangeschritten sind.
Es wird daher folgende
Schriftliche Anfrage
gestellt:
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Wie viele Patienten wurden bisher im Facharztzentrum Hörgas seit dessen Eröffnung versorgt (aufgeschlüsselt nach den einzelnen Monaten und den jeweiligen Wochentagen)?
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Wie viele der behandelten Patienten wurden im Zuge der Untersuchungen an Spitäler weiterverwiesen bzw. überstellt?
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Wie viele Personen sind derzeit im Facharztzentrum Hörgas beschäftigt (aufgeschlüsselt nach Vollzeitäquivalenten und Köpfen)?
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Wie schlüsseln sich diese Personen nach den jeweiligen Berufsgruppen auf (Ärzte, Pflegepersonal etc.)?
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Ist eine Aufstockung des Personals geplant und falls ja, wie gestalten sich diese Pläne konkret?
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Wie viele Stellen bzw. welche Stellen sind im Facharztzentrum Hörgas derzeit unbesetzt?
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Was waren bisher die seitens der Patienten des Facharztzentrums am häufigsten genannten Kritikpunkte bzw. Verbesserungsvorschläge?
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Was waren bisher die seitens der Angestellten des Facharztzentrums am häufigsten genannten Kritikpunkte bzw. Verbesserungsvorschläge?
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Sind bereits erste Adaptierungen der Öffnungszeiten bzw. des Leistungsangebots geplant?
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Falls ja, wie stellen sich diese Pläne konkret dar?
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Wird es eine Evaluierung der Öffnungszeiten, des Leistungsangebots, der Arbeitsbedingungen etc. geben?
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Falls ja, wann wird diese erfolgen und wie wird sich die Evaluierung konkret darstellen?
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Falls nein, warum halten Sie eine solche für nicht notwendig?
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Welche Kosten hat das Facharztzentrum Hörgas im Jahr 2019 verursacht?
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Wie schlüsseln sich diese Kosten konkret auf (Personalkosten, Betriebskosten, Investitionen etc.)?
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Welche Kosten sind für das Jahr 2020 budgetiert?
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Wie viele der im ehemaligen Spital Hörgas befindlichen Einrichtungsgegenstände und Gerätschaften fanden im Facharztzentrum bzw. in anderen KAGes-Einrichtungen eine Weiterverwendung und wie stellte sich diese konkret dar?
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Was geschah mit den Einrichtungsgegenständen und Gerätschaften, die keine Weiterverwendung im Facharztzentrum bzw. in anderen KAGes-Einrichtungen fanden?
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Falls diese zum Teil veräußert wurden, welche Einnahmen wurden dadurch erzielt?
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Welche Kosten sind dem Land Steiermark bzw. der KAGes – etwa infolge von Betriebskosten, Instandhaltungs- und Instandsetzungsarbeiten etc. – durch den teilweisen Leerstand des ehemaligen Spitals Hörgas im Jahr 2019 erwachsen?
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Werden Sie sich, wie von Ihrem Vorgänger zugesichert, für die Etablierung eines Tagesbetreuungszentrums für Senioren in den Räumen des einstigen Spitals Hörgas einsetzen?
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Falls ja, wie stellen sich die diesbezüglichen Pläne konkret dar und bis wann ist mit einer definitiven Entscheidung bzw. mit der konkreten Umsetzung zu rechnen?
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Falls nein, warum nicht?
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Wie viele Tagesbetreuungszentren für Senioren gibt es aktuell in der Steiermark (aufgeschlüsselt nach den einzelnen Bezirken)?
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Sind weitere derartige Einrichtungen geplant und falls ja, wie stellen sich die diesbezüglichen Pläne konkret dar?
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Welche budgetären Mittel sind im Jahr 2020 für derartige Einrichtungen vorgesehen?
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Welche sonstigen Nachnutzungspläne für die derzeit leerstehenden Räumlichkeiten des ehemaligen Spitals Hörgas gibt es bzw. welche werden derzeit geprüft?
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Wann ist mit einer Umsetzung dieser Pläne zu rechnen?
Unterschrift(en):
LTAbg. Marco Triller, BA MSc (FPÖ), Dritter Landtagspräsident Dipl.-Ing. Gerald Deutschmann (FPÖ), LTAbg. Mag. Stefan Hermann, MBL (FPÖ), LTAbg. Gerhard Hirschmann (FPÖ), LTAbg. Albert Royer (FPÖ)