EZ/OZ: 1641/1
Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)
eingebracht am 09.09.2021, 21:16:54
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne), LTAbg. Georg Schwarzl (Grüne), LTAbg. Veronika Nitsche, MBA (Grüne), LTAbg. Mag. Alexander Pinter (Grüne)
Fraktion(en): Grüne
Zuständiger Ausschuss: Klimaschutz
Regierungsmitglied(er): Landesrätin Mag. Ursula Lackner
Betreff:
Klimaschutz und Artenvielfalt müssen vereinbar sein
Am 10. Juni 2021 veröffentlichten die zwei großen zwischenstaatlichen Gremien für Klimaschutz und Artenschutz einen gemeinsamen Bericht, das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) und IPBES (Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services). Es handelt sich um die erste Zusammenarbeit zwischen Wissenschafter*innen der beiden Gremien. In diesem gemeinsamen Bericht betonen die Wissenschafter*innen, dass ein guter Artenschutz dem Klima diene. Klimaschutz wird oft ohne Artenvielfalt gedacht, das müsse geändert werden. Der Bericht soll dazu beitragen, die wichtigen Themen Klimaschutz und Biodiversität zusammen zu betrachten. Effizienter Klima- und Biodiversitätsschutz seien nur gemeinsam zu erreichen. Wir können das Klima nicht schützen, wenn wir weiterhin Lebensräume im großen Maßstab zerstören. Ebenso können wir einen effizienten Stopp des Artensterbens nicht erreichen, wenn wir nicht dem fortschreitenden Klimawandel Einhalt gebieten. 20210609_scientific_outcome.pdf (ipbes.net)
Die Herausforderungen Rückgang der biologischen Vielfalt, die Klimakrise und das menschliche Wohlergehen sind eng miteinander verbunden. Das Erkennen der Wechselwirkungen könne helfen, Lösungen zu finden, die den größten Nutzen sowohl für das Klima als auch für die biologische Vielfalt haben. Um die Festlegung von Zielen und die Umsetzung von Strategien und Aktionsplänen zu unterstützen, ist es wichtig zu erheben, welche Flächen das Potenzial haben, die Anzahl der bedrohten Arten zu minimieren und die Kohlenstoffspeicherung zu maximieren. Die Wiederherstellung von Mooren ist ein Beispiel für Maßnahmen, die beides fördern. Sie können viel klimaschädliches CO2 binden und stellen zugleich ein Biotop für viele Arten dar. Die Zerstörung von artenreichen, kohlenstoffreichen Lebensräumen muss gestoppt werden, die entwässerten und zerstörten Feuchtgebiete müssen renaturiert werden, denn jede Renaturierung nutzt dem Klima und nutzt der Biodiversität.
Es wird daher der
Antrag
gestellt:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Landesregierung wird aufgefordert, im Zuge der Überarbeitung der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 auch Exptert*innen aus dem Fachbereich Biodiversität beizuziehen, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen auch in Hinblick auf ihren Gesamtnutzen und mögliche Risiken für weiteren Artenverlust bewertet werden.
Unterschrift(en):
LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne), LTAbg. Georg Schwarzl (Grüne), LTAbg. Veronika Nitsche, MBA (Grüne), LTAbg. Mag. Alexander Pinter (Grüne)