EZ/OZ: 292/1
Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT)
eingebracht am 11.02.2020, 16:32:32
Landtagsabgeordnete(r): LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne), LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Georg Schwarzl (Grüne), LTAbg. Veronika Nitsche, MBA (Grüne), LTAbg. Mag. Alexander Pinter (Grüne)
Fraktion(en): Grüne
Zuständiger Ausschuss: Bildung, Gesellschaft und Gesundheit
Regierungsmitglied(er): Landesrätin Dr. Juliane Bogner-Strauß
Betreff:
Bundesländergrenzen für Lehrlinge abschaffen
Wir leben zwar in einem gemeinsamen Europa ohne Grenzen, aber nicht unsere Lehrlinge, für die eine harte Grenze zwischen zwei Bundesländern besteht, was den Besuch einer Berufsschule betrifft. Immer wieder weisen lehrlingsausbildende Betriebe auf diesen Missstand hin, auch die Wirtschaftskammern wenden sich immer wieder an die Landespolitik, zuletzt am 22. Jänner 2020.
Die Wirtschaftskammern der Steiermark und des Burgenlandes fordern, dass der Schulsprengel-übergreifende Besuch einer Berufsschule im jeweils anderen Bundesland ohne bürokratische Hürden möglich wird. Speziell in Landesgrenzgebieten ist das ein wichtiges Thema. Der Standort eines Unternehmens ist für die Zuweisung zu einer Berufsschule entscheidend. Daraus folgen für viele Lehrlinge lange Wegzeiten zwischen Wohnort und Berufsschule, und dadurch wird oft auch ein an sich unnötiger Aufenthalt in einem Internat notwendig. Insbesondere vom Burgenland aus sind Berufsschulen in der Steiermark oft näher und einfacher zu erreichen.
Die Wirtschaftskammern der Steiermark und des Burgenlandes fordern daher sachgerechte Lösungen mit Hausverstand ein statt absurde bürokratische Hürden der Bundesländer: "Sinnvoll ist es aber auch hier den Hausverstand zu nützen: Lehrlinge der Firma Katzbeck fahren z.B. rund 50 Kilometer in die Berufsschule nach Pinkafeld, obwohl sich in der Nachbarortschaft Fürstenfeld – jedoch Land Steiermark – eine Berufsschule befindet. Aus unserer Sicht wäre es sinnvoll diese Frage österreichweit zu reformieren und neu zu strukturieren“, betonen die beiden Präsidenten der WKO Steiermark und Burgenland (Presseaussendung, 22. Jänner 2020). Der Fall der Firma Katzbeck sei kein Einzelfall. Allein in der Steiermark wurden im Vorjahr 59 Anträge aus anderen Bundesländern auf Gastschulbesuche gestellt, umgekehrt gab es 73 Anträge von steirischen Lehrlingen, die in ein anderes Bundesland wechseln wollten. Genehmigt wurden davon 48 bzw. 55.
"Hochgerechnet auf Österreich könne man daher von 500 bis 600 Fällen pro Jahr ausgehen, wobei der tatsächliche Bedarf bei unbürokratischer Handhabung noch durchaus höher liegen könnte. Denn allein im Burgenland gibt es derzeit 436 Lehrlinge, die es in eine Berufsschule in einem anderen Bundesland näher hätten, als in die Berufsschule im Burgenland. Davon 145 in die Berufsschulen in der Steiermark", so die beiden Wirtschaftskammern.
Es wird daher der
Antrag
gestellt:
Der Landtag wolle beschließen:
Die Landesregiegierung wird aufgefordert, gemeinsam mit den anderen Bundesländern dafür Sorge zu tragen, dass der Schulsprengel-übergreifende Besuch einer Berufsschule im jeweils anderen Bundesland ohne bürokratische Hürden möglich wird.
Unterschrift(en):
LTAbg. Dipl.-Ing.(FH) Lara Köck (Grüne), LTAbg. Sandra Krautwaschl (Grüne), LTAbg. Lambert Schönleitner (Grüne), LTAbg. Georg Schwarzl (Grüne), LTAbg. Veronika Nitsche, MBA (Grüne), LTAbg. Mag. Alexander Pinter (Grüne)