LANDTAG STEIERMARK
XVIII. GESETZGEBUNGSPERIODE


TOP 36

EZ/OZ 1432/5

Schriftlicher Bericht

Ausschuss: Klimaschutz

Betreff:
Treibhausgasbudget für die Steiermark

 

zu:
EZ 1432/1, Treibhausgasbudget für die Steiermark (Selbstständiger Antrag von Abgeordneten (§ 21 GeoLT))

 

Der Ausschuss "Klimaschutz" hat in seiner Sitzung am Dienstag, dem 21.09.2021 über den oben angeführten Gegenstand die Beratungen durchgeführt.

Mit Beschluss des Ausschusses für Klimaschutz vom 08.06.2021 wurde die Steiermärkische Landesregierung ersucht eine Stellungnahme zum Antrag, Einl.Zahl 1432/1, abzugeben.

Aufgrund dieses Beschlusses erstattet die Steiermärkische Landesregierung folgende Stellungnahme:

Im Herbst 2020 wurde der Prozess zur Anpassung der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 (KESS 2030) gestartet und erste Vorarbeiten wurden umgesetzt. Im Juni und Juli 2021 fanden mehrere Abstimmungstreffen mit ExpertInnen der Landesverwaltung bzw. externen Stakeholdern statt. Im Rahmen dieser ExpertInnentreffen wurden die Klima- und Energieziele für die Steiermark und die großen Stoßrichtungen fachlich diskutiert.

Basierend auf den über den Sommer eingehenden Rückmeldungen wird seitens der Abteilung 15 der Entwurf zur Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 plus (KESS 2030 plus) vorbereitet. Im Herbst startet der Prozess zur Erarbeitung des darauf basierenden Aktionsplans 2022-2025.

Zur Sicherstellung der Zielerreichung und der Wirksamkeit der Klima- und Energiemaßnahmen, wurden bereits die Vorarbeiten für ein umfassendes Monitoring seitens der Abteilung 15 begonnen.

Für das Monitoring der KESS 2030 und des Aktionsplans 2019-2021 werden zur Darstellung der Entwicklung der Treibhausgasemissionen der Steiermark die Daten aus der Bundesländerluftschadstoffinventur (BLI) des Umweltbundesamtes herangezogen. Diese Daten entsprechen der Treibhausgasbilanzierungsmethodik des Bundes und der internationalen Berechnungsmethodik.

Weiterhin sollen die Ergebnisse der BLI auch die Grundlage für das Monitoring der Treibhausgasemissionen der Steiermark bilden.

Um in Zukunft jedoch noch detailliertere Auskunft über die Entwicklung der Treibhausgasemissionen der Steiermark geben zu können, wurden bereits im Mai dieses Jahres Gespräche mit dem Wegener Center for Climate Change and Global Change der Karl-Franzens-Universität Graz aufgenommen. Das Wegener Center wurde beauftragt, die konsum- und produktionsbasierten Treibhausgasbudgets der Steiermark zu ermitteln sowie eine Interpretation dieser und einen Aufteilungsansatz im Kontext der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 plus auszuarbeiten.

Grundlage dafür bilden eine produktionsbasierte Emissionsbetrachtung für das Land Steiermark und eine konsumbasierte Emissionsberechnung, bei der die gesamten vorgelagerten Emissionen einbezogen werden. Nicht einbezogen werden jene Emissionen der Produktion von Produkten, die zwar in der Steiermark entstehen, aber in weiterer Folge aus dem Bundesland exportiert werden. Aufbauend auf den Arbeiten des Wegener Centers zur konsumbasierten Treibhausgasbilanzierung (Meyer und Steininger, 2017; Pichler und Steininger, 2019; Steininger et al., 2018, 2020, Kirchengast und Steininger, 2020), werden die konsumbasierten Emissionen für das Bundesland Steiermark mit genauerer Datenauflösung anhand einer Multi-Regionalen Input-Output Berechnung bereitgestellt.

Die konsum- und produktbasierten Emissionsberechnungen fließen in den Berichtsteil der Klima- und Energiestrategie Steiermark 2030 plus ein. Die Ergebnisse dieser Emissionsberechnungen werden dem Treibhausgasbudget gegenübergestellt und dienen somit als wissenschaftliche Basis zur Strategieentwicklung, zur Maßnahmenplanung und zur Entwicklung eines umfassenden Monitoringsystems.

Es wird daher der

Antrag

gestellt:

Der Landtag wolle beschließen:

Der Bericht des Ausschusses für Klimaschutz zum Antrag der Abgeordneten der Grünen, EZ 1432/1 betreffend "Treibhausgasbudget für die Steiermark" wird zur Kenntnis genommen.

 

 

 

Die Obfrau:
Zweite Landtagspräsidentin Gabriele Kolar